Die 1928/29 Bunion Derbies oder damals offiziell bekannt unter C.C. Pyle's International Trans-continental Foot Races waren die Vision von des erfolgreichen Sportpromotors "Cash and Carry" C.C.Pyle. Pyle wollte die Tour de France Idee auf ein Transkontinental Lauf übertragen. Er war sich sicher ein Vermögen damit zu verdienen und setzte einen ersten Preis von $25000 aus. Auch wenn sicher nicht nur die besten Läufer angelockt wurden fand sich am 4. März 28 ein internationales Feld von 199 Läufern am Start in Los Angeles. 84 Tage später beendeten 55 das Rennen am Madison Square in New York. Die ersten Zehn Läufer mit Preisgeld waren:
1. A. Payne 573:04:34 $25000 2. J. Salo 10000 3. P. Granville 5000 4. M. Joyce 2500 5. G. Umek 1000 6. W. Kerr 1000 7. L. Perella 1000 8. E. Gardner 1000 9. F. von. Flue 1000 10. J. Cronik 1000
Unabhängig des Faktes, daß er ca. $100000 bei dem Rennen 1928 verloren hatte, war Pyle sicher, daß er mit seiner Erfahrung vom vergangenen Jahr ein Vermögen verdienen konnte. Dieses Mal verlief der Lauf in umgekehrter Richtung auf einer anderen Route. Preisgeld wurde bis zum 15.ten Platz ausgeschrieben.
Das Rennen startete am Columbus Circle in New York am 31. März. Viele Läufer hatten Erfahrungen vom Vorjahr über Rennstrategie, Laufgeschwindigkeit und der eigenen Versorgung gesammelt. Die Rate der Ausfälle war unter den unerfahrenen Läufern sehr hoch. Aus einem Feld von über 100 Läufern waren nach 5 Tagen noch 51, nach 10 Tagen 36 und nach der 21 Etappe noch 31 Läufer übrig.
Das Rennen entwickelte sich zu einem Zweikampf zwischen dem Vorjahreszweiten Peter Gavuzzi und Johnny Salo. Erst auf der letzten Etappe gewann Salo, nach ca. 5000km, mit 2 Minuten und 17 Sekunden.
Die ersten 15 hätten Preisgeld gewonnen, wäre C.C. Pyle nicht bankrott gewesen.
1. J. Salo 525:57:20 $25000 2. P. Gavuzzi 526:00:06 10000 3. G. Umek 538:46:52 6000 4. S. Richman 571:29:29 2500 5. P. Simpson 586:30:53 2500 6. P. Granville 618:54:23 2250 7. M. McNamara 627:45:28 2000 8. H. Hedeman 631:23:48 1750 9. H. Abramowitz 634:46:20 1500 10. M. Joyce 689:02:52 1250 11. G. Shields 698:17:29 1000 12. E. Harbine 727:56:16 900 13. E. Cowley 742:00:27 850 14. P. Harrison 748:20:51 800 15. J. Spangler 755:59:14 700
Vielleicht als Ergebnis dieses
Debakels gab es für 63 Jahre kein Rennen durch USA mehr.
1983 schrieb Tom McNab das Buch
Flanagan`s Run basierend auf den Ereignissen von 28/29.
Dieses Buch belebte die Vision eines
Transkontinental Rennens wieder.
Nach dem Fiasko beim Bunion Derby 1929 war es nicht überraschend das niemand ein weiteres Transkontinental Rennen durch die USA organisieren wollte. Dies hielt aber die "Journey Runners" nicht davon ab den Kontinent zu durchlaufen oft zwei bis drei pro Jahr.
In den 80er Jahren war ein hochgesponsorter Lauf im Gespräch, fand aber letztlich nicht statt.
1985 liefen Malcolm Campbell und Marvin Skagerberg das Lou Gehrig Race for Life. Dabei wurden 5728 km in einem Schnitt von 66 km/Tag zurückgelegt (6 Ruhetage). Skagerberg gewann mit 16 Minuten Vorsprung.
Dann plazierte 1991 Michael Kenney in der Zeitschrift Ultrarunning eine Anzeige um die Transkontinental Idee wieder zum Leben zu erwecken. Jesse Riley antwortete und zusammen wurde ein Kurs von Hunington Beach L.A. zum Central Park in New York geplant.
Mit einem Startgeld von $200, wurde eine Versorgung alle 3,5 km (je ein Kanister Wasser und Gatorate und Power Bars) und einfache Übernachtungen in Schulturnhallen oder Camping, gewährleistet. In manchen Etappenorten wurden die Läufer durch freiwillige Helfer versorgt.
1992 Huntington Beach, Calif. nach New York, N.Y.
2935 Meilen 4722 km 20.06- 22.08.92 73,8 km/Tag
1. David Warady (35) USA 521:35:57 9,0 km/h 2. Milan Milanovich (32) SWI +5:40:24 3. Tom Rogozinski (24) USA +7:12:57 4. Richard Westbrook (45) USA +15:57:07 5. Emile Laharrague (45) FRA +21:02:06 6. Edward Kelley (34) USA +23:33:48 * 7. Helmut Schieke (53) GER +41:29:43 8,4 km/h 8. Peter Hodson (37) GBR +74:44:04 * 9. Stefan Schlett (30) GER +97:52:25 10. Marty Sprengelmeyer (46) USA +119:20:33 11. John Wallis (55) USA +131:38:40 12, John Surdyk (36) USA +173:54:44 13. Serge Debladis (44) FRA +182:33:13 6,7km/h
Trotz der erfolgreichen Organisation für nur $200 Startgeld ernteten die Renndirektoren Riley und Kenney sehr schlechte Presse in Ultraläuferkreisen. Hielt sie aber nicht ab im folgenden Jahr ein weiteres Rennen zu organisieren.
1993 Huntington Beach, Calif. nach New York, N.Y. Juni 19 - Aug. 21, 1993
2,912.35 Meilen 4686km 73,8 km/Tag
1. Ray Bell 46 FL 486:41:08 9,6 km/h 2. Pat Farmer 31 AUS +15:49:15 3. Lorna Michael 34 Frau WI +99:33:59 4. Edward Kelley 35 CA +121:22:02 5. Tomoya Takaishi 51 AP +149:29:38 6. Rüdiger Dittmann 32 GER +203:49:55 6,8 km/h
Erstmalig beim Trans Am konnte eine Frau finishen. Über den deutschen Rüdiger Dittmann erschien ein Artikel im Der Spiegel.
1994 Huntington Beach, CA. nach New York, NY. June 18 - Aug. 20, 1994
2,925.7 Meilen 4707,5 km in 64 Etappen 73,6 km/day
1. Istvan Sipos 35 HUN 517:43:02 9,1 km/h 2. Dante Ciolfi 39 NM +45:28:02 3. Michiyoshi Kaiho 50 JAP +69:19:00 4. Motohiko Sato 29 JAP +78:55:20 5. Kawika Spaulding 40 HI +81:05:22 7,8 km/h
1995 2906,1Meilen 4676km 73,1 km/Tag
* 1. Dusan Mravlje, SLO 427:59:00 10,9 km/h 2. Ray Bell, USA +16:50:31 3. David Horton, USA +21:27:51 4. Patrick Farmer, AUS +33:14:50 5. Nobuaki Koyago, JPN +34:25:58 * 6. Manfred Leismann, GER +53:32:18 9,7 km/h 7. Jun Onoki, JPN +89:01:04 8. Eiko Endo, JPN +123:46:01 9. Michiyoshi Kaiho, JPN +141:54:26 8,2 km/h * 10. Don Winkley, USA +307:37:43 6,3 km/h
Das schnellste aller vier Rennen. Dusan Mravlje setzte sich souverän gegen den energischen Pat Farmer durch, der dann verletzungsbedingt auf den vierten Platz rutschte.
4274,5 km - 4108,5 km Wertungs km, Perth - Canberra, 63 Lauftage 67,8km/Tag
1. Anatoli Kruglikov Rus 305:18:45 13,5 km/h 2. Andrei Derxen Rus 323:24:47 12,7 km/h * 3. Dusan Mravlje Slo 360:50:25 11,3 km/h 4. Mihaly Molnar Hun 375:01:45 5. Mick Francis Aus 376:08:38 * 6. Wolfgang Schwerk Ger 407:40:25 10,0 km/h 7. Bobby Brown GB 423:33:26 8. Georgs Jermolajevs Lat 454:35:19 9. Paul Every Aus 467:30:36 10. Markus Müller Ger 486:53:37 8,4 km/h 11. George Audley Aus 513:35:35 * 12. Helmut Schieke Ger 514:10:27 * 13. Stefan Schlett Ger 517:36:37 14. Karl Heinz Kobus Ger 523:58:08 7,8 km/h
Schwierige Organisatorische Voraussetzungen, Hitze bis zu 43 C°, eingeschränkte Versorgungsmöglichkeiten in der Nullabor Plan und der Tod des besten australischen Läufers Brian Smith machten das Rennen sowohl für die Betreuer als auch für die Läufer schwer.
3084,4 Meilen 4961,2 km in 71 Tagen 68,9 km/Tag
* 1. Martin Wagen SWI 32 514:45:05 9,6 km/h 2. Shoji Nishi JPN 54 574:45:12 + 60:00:07 * 3. Yuji Takeishi JPN 56 613:33:33 + 98:48:28 4. Nobuyuki Shimojima JPN 56 631:28:11 +116:43:06 * 5. Kazuko Kaihata JPN 48 Frau 643:37:09 +128:52:04 6. Makoto Koshita JPN 51 679:31:04 +164:45:59 7. Yasuo Kanai JPN 63 709:06:35 +194:21:30 8. Mariko Sakamoto JPN 54 Frau 773:47:10 +259:02:05 6,4 km/h
In einem gut organisierten Rennen dominierte der Schweizer Martin Wagen von Anfang an. Zwei Frauen beendeten das Rennen. (Details unter /detail/runxusa.html)
5020.3 km in 64 Tagen von Lissabon - Moskau
79,54 km/Tag (ohne letzte 9 km Schlussetappe)
Ergebnisse:
1. Robert Wimmer Ger 38 480:29:51 10,38 km/h 2. Martin Wagen SWI 33 494:44:52 + 14:15:01 3. Wolfgang Schwerk Ger 47 501:32:15 + 21:02:24 4. Janne Kankaansyrjä SF 36 510:33:40 + 30:03:49 5. Karl Graf Ger 52 512:46:10 + 32:16:19 6. Luc Dumont Saint Priest Fr 38 548:43:25 + 68:13:34 7. Dusan Mravlje SLO 50 565:42:53 + 85:13:02 8. Cor Westhuis NL 54 588:47:55 +108:18:04 9. Hans-Jürgen Schlotter Ger 40 591:40:27 +111:10:36 10. Joachim Hauser Ger 37 593:53:54 +113:24:03 11. Werner Alfred Selch Ger 51 601:43:51 +121:14:00 12. Franz Häusler Ger 48 618:26:22 +137:56:31 13. Manfred Leismann Ger 56 652:12:11 +171:42:20 14. Aldo Maranzina Ger 56 666:21:48 +185:51:57 15. Günther Böhnke Ger 46 668:35:53 +188:06:02 17. Yuji Takeishi J 57 670:40:52 +190:11:01 18. Stefan Schlett Ger 41 714:49:04 +234:19:13 19. Tsuyosho Sugawara J 59 718:44:14 +238:14:23 20. Yasuo Kanai J 64 739:46:08 +259:16:17 21. Mariko Sakamoto J 56 785:23:15 +304:53:24 22. Koji Sekine J 47 788:30:27 +308:00:36 6,33 km/h
mit Rollstuhl
1. Bernard Grojean F 51 469:32:12 10,63km/h(44 am Start)
In einem sehr gut vorbereiteten Rennen wurden 8 Länder (Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Polen, Weißrussland, Russland) mit 7 unterschiedlichen Sprachen durchquert. Der Trans Europa Lauf war sicherlich das logistisch schwierigste Kontinentalrennen das bis jetzt durchgeführt wurde. Sehr lange Etappen und hygienische Probleme ab Polen machten den Läufern und Betreuer Schwierigkeiten. Robert Wimmer dominierte das Rennen ab dem 10. Tag. (Details unter /detail/transeuropa.html)
Web- und Lesetip sowie die Hervorhebung der erneut Angemeldeten eingefügt vom Steppenhahn, und abschliessend gibt es noch eine Tabelle mit den Läufern, die beim TransEuropa angemeldet waren und schonmal einen Transkontinentallauf gefinisht hatten. (Es sind natürlich auch Läufer angemeldet, die einen TK-Lauf schonmal nicht erfolgreich beenden konnten, wie z.B. Koji Sekine, der beim RunAcrossAmerica 2002 in der 29. Etappe wegen Knieproblemen zum Journey-Runner wurde.):
Name | Gefinisht in |
Kazuko Kaihata | Amerika 2002 |
Manfred Leismann | Amerika 1995 |
Dusan Mravlje | Amerika 1995, Australien 2001 |
Helmut Schieke | Amerika 1992, Australien 2001 |
Stefan Schlett | Amerika 1992, Australien 2001 |
Wolfgang Schwerk | Australien 2001 |
Yuji Takeishi | Amerika 2002 |
Martin Wagen | Amerika 2002 |
Don Winkley | Amerika 1995 |