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48h/24h-Lauf des Sri Chinmoy Marathon Teams in Köln

"I was running so fast it was like the trees were standing still." - Dana Bandy


Ummeldung - Findungsphase - Horoskop - Sri Chinmoy - 3h fliegen - 48h und - 24h Ergebnis - mehr Bilder - 2002

http://www.steppenhahn.de/ll/48h4.html 07.2001

Jorrets Traumberuf

Vor dem Bericht gibt es jetzt erst noch ein ganz anderes Foto, weil so viele gefragt haben, WIE es denn passiert sei. Ihr seht hier den Jorret bei der konzentrierten Ausübung seines neuen Traumberufes ;-)

 48h - Ist  Wann Wo Link Zeit km Zeit/km
13./14./15.07.2001 Kölle am Rhein SCMT Köln 48:00:00 176,296 16,34min


Montag, 16.07.2001: Ich bin gerade ziemlich erschöpft, eine Erkältung ist wohl im kommen. Das Wetter in Köln war nicht so prickelnd.
Aber Beintechnisch gehts mir so richtig gut (komme Treppen ohne Geländer hoch und runter!) und der Lauf war total schön. Ich hab eine Menge Erfahrung sammeln können, leider etwas wenig km (s.o.). Wer mag, der kann sich auch meine Rundenzeiten angucken. Aus denen geht u.a. hervor, dass ich insgesamt 20,5h Pause gemacht habe. In Wirklichkeit war es also nur ein 27,5h-Lauf ;-))
Die Kinder morgens am Bahnhof
Die Kinder am Bahnhof
Strich

Freitag, 13.07.2001: Angefangen hat es mit einer Startverzögerung (Weil die Polizei alle parkenden Autos abschleppen wollte), so dass der 13. SCMT Lauf in Köln am Freitag dem 13. erst um 13 Uhr gestartet werden konnte - und ich hatte die Startnummer 13!
Ruhe vor dem Start
Ruhe vor dem Sturm
Los gehts!
Los gehts!
Es läuft!
Es läuft erstmal...
(BTW: Meine Kamera ist mit den Lichtverhältnissen stellenweise nicht so gut klargekommen. Dafür gab es eine Menge Fotos - Quantität statt Qualität...)
Einschub zur Strecke
Die 1,5km lange Runde verlief vom Start weg über ungefähr 3 Höhenmeter und 100m zum Rhein hin, verlief dann 600m unter Bäumen am Rhein entlang und nach einer kleinen Schlaufe - in der es auch die Verpflegung gab - ging es den gleichen Weg zurück und über eine Schlaufe zum Start. Wirklich eine wunderschöne Strecke mit viel Grün. Einzig störend - der Weg war gepflastert und deshalb etwas härter als Asphalt, das macht sich in den Gelenken bemerkbar.

Ich war mit den Kindern angereist, und die beiden haben mich prima betreut: Getränk bereitgestellt, Rundenzeiten notiert, Getränkemenge kontrolliert...

Nur meinen Muskeln ging es nicht so prima. Schon nach 20km begannen sie zu verhärten und an den Füssen bekam ich einen ekelhaft brennenden Ausschlag. Meine Rundenzeiten schwankten erst zwischen 10 und 12 Minuten, ab km 60 dann ging es Richtung 12 bis 17 min. Als ich dann nach mittlerweile 80km vor Müdigkeit auch noch anfing zu schwanken, da fand ich mich plötzlich im vom Bernd mittlerweile aufgebauten Pavillion wieder und hatte aufgegeben.
Mein Lauf war zuende.

Nidhruvi Zimmermann und Paula Mairer
Nidhruvi Zimmermann und Paula Mairer liefen die meiste Zeit zusammen - hinterher gab es Platz 3 mit 305km und Platz 1 mit 316km
Horst Feiler
Horst Feiler konnte sich selbst mit 208km den Weltrekord in der M75 nicht wegnehmen ;-))
Martin Sattler und Achim Heukemes
Martin Sattler und Achim Heukemes hier noch zusammen auf dem Weg zu Platz 2 und 1 mit 329 bzw. 364km
Gerhard Burster lief mit 283,746km 48h-Weltrekord in der M65
Gerhard Burster lief mit 283,746km 48h-Weltrekord in der M65 - 28km weiter als der bisherige!
Strich
Endlich Qualm Samstag, 14.07.2001: Die letzten 6h der Nacht hab ich dann auf einem Gartenstuhl verbracht. Oskar hatte sich zu mir gesetzt und gemeinsam haben wir den mittlerweile im Regan laufenden zugeschaut oder ein wenig genickert. Gegen Morgen zog ich mir dann frische Sachen an, ich wollte nicht so verschwitzt schlafen gehen. Aber dann dachte ich , Quatsch, dachte ich, jetzt haste schon frische Sachen an, dann kannst du eigentlich auch weiterlaufen. Du willst hier schliesslich deinen Spass haben. Und mit dem Vorsatz bin ich dann wieder auf die Strecke gegangen, habe total viel mit den anderen gequatscht, eine Runde nach der anderen Runde - und mich wieder wohlgefühlt.
Um kurz vor 11 hatte ich dann meine 100km voll - das gab mir die Gelegenheit, mich nochmal für ein paar (na fast 5!) Stunden zurückzuziehen.
Einschub "Die Anderen"
Während der vielen Runden sieht man die anderen LäuferInnen immer wieder. Und was ich da zu sehen bekam, das reichte von einer laut vor sich hinschimpfenden, stramm walkenden Martina Hausmann, schmerzverzerrten oder müden Gesichtern, stumpfsinnig mehr oder weniger schnell laufendgehendkriechend sich bewegenden, locker quatschenden, lächelnd einhergehenden bis zu konzentriert rennenden LäuferInnen. Jede Stimmungs- und Körperverfassung war dabei.

Mittlerweile waren die 24h LäuferInnen gestartet. und die rannten natürlich erstmal los. Bei den meisten glich sich das Tempo dem der 48er aber irgendwann an, so dass Aussenstehende sie nur an den Startnummern unterscheiden konnten.

Bei mir gab es dann fast 20km später schon die nächste Pause von über 2h - mein Gott, war das ein gemütlicher Lauf ;-)
Wiederum 15km später - mit Rundenzeiten (1,5km) von 15-20min - war dann Mitternacht.

Sonntag, 15.07.2001: Um Mitternacht bekam ich an der Zählstation einen Geburtstagskuchen und ein Geburtstagsständchen - das war total schön! Mit einer Rührungsträne im Auge und dem Kuchen in der Hand ging ich dann zum Pavillion, trank mein Gebutstagsbierchen, zog an meiner Geburtstagszigarette - und legte mich nieder zum Geburtstagsschläfchen (6h, ohne Wecker!)
Aber apropo Zählstation: Nett, akkurat, und immer anfeuernde Worte :-))

Start und Countbereich Start- und Countbereich
Theoretisch teilten sich 4 LäuferInnen einen "Counter",
tatsächlich wurde jede(r) von allen angefeuert :-)
Start und Countbereich
Immer aktueller Zwischenstand 48h Immer aktueller Zwischenstand 48h und 24h Immer aktueller Zwischenstand 24h
Morgens dann wieder raus und etliche Runden mit 15min oder langsamer gemacht. Aber auch so kriege ich nach 43h die 150km voll:
150km :-)) Step mit 150
150km :-))
150km :-))
Zwischendurch war ich aber auch noch bei den Doktores gewesen: Cranio-Sakral und Kinesologie (oder so). Schon witzig, die fanden sofort alle Stellen, wo das Drücken weh tun könnte (Ich habe wegen der ungewohnten Atmosphäre fast das Schreien vergessen!), und diagnostizierten Dickdarmprobleme mit Parasiten und Bauchspeicheldrüsenprobleme. Das passt jedenfalls gut zu meinen chronischen Ermüdungserscheinungen, die mich schon 1 Jahr lang begleiten. Ich werde das mal weiter untersuchen lassen.
Einschub "Die ZuschauerInnen"
Zuschauer im eigentlichen Sinne gab es wohl eher wenig. Entweder sie waren beteiligt - als BetreuerIn oder als Orga-Team - oder es waren SpaziergängerInnen und Jogger, die eher zufällig vorbeikamen. Letztere kamen aus dem Staunen gar nicht heraus, wenn man ihnen etwas von 24 oder gar 48h Läufen erzählte - und das wir das alle (ok. fast alle) auch noch freiwillig und ohne Bezahlung machen...
Resi und Joey
Resi und Grace Kelly äh, Joey Kelly

Und dann kam mein Highlight: Die letzten 3h bin ich gerannt - auch meine schnellste Runde fällt in diese Zeit -, wobei fliegen eigentlich eher meinem Gefühl entsprach. Brennende Füsse, schmerzende Sehnen, Ischias und dicke Gelenke - das alles war da, aber es gehörte gar nicht richtig zu mir. Zu mir gehörten die Flügel :-))))
Das habe ich die letzten 3h durchgezogen (tatsächlich, ohne Pause!) um dann mit meiner Schlussfahne beim Verpflegungsstand stehenzubleiben.

Danach hat UdoKa mich mit seinem Zwillings-Racer bis zur Dusche geleitet - und ui, da konnte ich Füsse sehen, Wasser und Blut - brrrrrrrrr. Die SCMTler hatten derweil ein neues Buffet im Startbereich aufgebaut, es gab lecker Nudeln mit Sosse und Salat, Obst und alles mögliche nebst Getränken. Alle die, die nicht mehr so gut gehen konnten, wurden auch an den neu aufgestellten Tischen und Bänken bedient und konnten sich so vor der Siegerehrung nochmal stärken. Ein wirklich kaum zu überbietender Service :-))

Einschub "Pascals Beobachtung"

1.) Beim 48h-Lauf gab es 6 ÖsterreicherInnen, davon waren 5 auch beim SCMT-100km-Lauf vor 3 Wochen in Wien dabei:
Michael Peel (SCMT) 8:55, Hubert Muckenhumer (SCMT) 9:55, Harald Reisecker (SCMT) 10:07, Nidhruvi Zimmermann (SCMT) 10:09 (Gewinnerin New York 1300 Meilen 2000) und Norbert Feilhaber (DUV) 10:40
5 von 6 ist doch ein toller Anteil, scheints, die Österreicher laufen viel :-)

2.) Die durchschnittliche 48-Std.-Distanz aller weiblichen Teilnehmerinnen beträgt 260,10km, die der Männer 236,69km. Dasselbe Bild beim 24-Std.-Lauf: Frauen: 150,55km, Männer: 135,22km. Frauen sind halt insgesamt ausdauernder als Männer ;-))

Pascal Le Bail, Wien, http://pascal.priv.at/

Die Siegerehrung
Geehrt wurden die Plätze 1-7 in allen Kategorien - und normalerweise fangen die SCMTler bei den hinteren an. Diesmal aber war Achim Heukemes da und Harry Arndt (DUV Präsidium) UND das Fernsehen. Deshalb wurde mit den ersten Plätzen begonnen, damit das Fernsehen nicht zu lange dableiben muss. Soweit ok, aber was dann an Gerede abging, das stellte die Ultramarathonis nochmal auf eine harte Probe. Alle waren fix und fertig und mussten sich eine Menge anhören. Wie toll der Achim ist und wie toll der Harry ist und wie toll die DUV ist und wie toll das SCMT ist. Alles richtig (Nicht, das mich einer falsch versteht, die bringen wirklich alle tolle Leistungen, als Läufer, als DUV oder als Orga-Team, ich möchte da nichts in Frage stellen!!) und durfte auch von mir aus alles EINMAL gesagt werden, nur vielleicht nicht an dieser Stelle in dieser Länge und mit einer solchen Wiederholungsfrequenz. Das war wie beim Schützenverein.
(BTW: Medientechnisch das beste kam kurz vorm Schluß, da haben sie in einer Kurve "handgemalte Fanplakate" aufgehängt, in Reimform stand da sowas wie "...mit Frubiase zum Sieg...". Das wurde dann gefilmt und soll wohl echt wirken. Also ich möchte mit Achims Job nicht tauschen ;-))
Aber egal, Ultramarathonis sind ausdauernd und halten auch sowas aus. Und niedlich wiederum war, wie dem Achim bei der restlichen Siegerehrung dann ständig vor Müdigkeit der Kopf weggefallen ist ;-))

Standing Ovations (ok, im sitzen) gab es für Edith Berces, die nicht nur durch ihren neuen ungarischen 24h Rekord, sondern vielmehr auch durch ihre Nettigkeit aufgefallen war :-))

Über die Rückfahrt mit dem ÖPNV schweige ich an dieser Stelle.

Die Siegerehrung
Die Gesamtsieger
Die Gesamtsieger
Michael mit Gehhilfe
Michael Hadderfeld braucht keine Gehhilfe ;-)
Messmer, Gehrke und Burster
Messmer, Gehrke und Burster
Die Frauen 48h
Die Frauen 48h
Die Frauen 24h
Die Frauen 24h
Die Männer 24h
Die Männer 24h
Applaus nach Ständchen
Abschließend gab es ein Ständchen für die LäuferInnen und nochmal Applaus vom SCMT
und da sitzen sie alle!
und da sitzen sie alle!

Dienstag, 17.07.2001: Soweit erstmal, meinen Beinen gehts schon wieder grossartig (Step-Übungen auf der Treppe!), mit der Erkältung, das muß ich abwarten, aber die 176km, so wenig wie das vielleicht sind, die kann ich für mich als Erfolg verbuchen, da kann ich für mich stolz drauf sein. Und dies Gefühl hatte ich spätestens nach dem Rennsteig verloren, jetzt ist es wieder da! Und das nicht zuletzt, weil ganz viele, total nette MitläuferInnen da waren und auch die SCMT-Organisatoren unheimlich um einen bemüht waren.

Es war so schön! Die Ergebnisse weiter
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24023 Zugriffe seit dem 18.07.2001, © Stephan Isringhausen

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