Alle zeigen - Bericht von Steffen Fennig zum The Tribesports London Ultra:
Steffen Fennig , 27.02.2012

Der Bericht zum The Tribesports London Ultra

Der erste Ultra Lauf des Jahres führte mich nach London. Eine Trailstrecke über 50 Kilometer quer durch die englische Hauptstadt. Zuerst einmal musste ich am Morgen zur Ziellinie, denn von dort sollte uns ein Bus zum Start bringen. Ich ging pünktlich aus dem Hotel, hatte am Abend schon alles vorbereitet und stand auf dem Grossen Bahnhof "Paddington Station" um auf die Anzeige zu starren, wann mein Zug wann abfahren würde. Plötzlich fiel mir siedend heiss ein, du Depp hast die Oyster Card vergessen, also ein Ticket um im Bus bezahlen zu können. Also der erste Sprint am Morgen zurück zum Hotel, welches Gott sei Dank sehr nah lag und zurück. Immer noch rechtzeitig genug, um den Heathrow Connect Train zu besteigen, der mich innerhalb 9 Minuten zur Ealing Broadway Station brachte. Dort stand ich ein wenig in der Kälte herum und bestieg den Bus 297 zur Perival Lane, bus station C. Von dort noch ein kurzer Fussmarsch zum Stadion. Dank Google Map alles gut gefunden. Ja es war kalt an diesem Morgen. Hatte ich am Freitag noch geschwitzt, da es im Gegensatz zu Deutschland wesentlich wärmer war, hatte es an diesem Morgen sogar Raureif und Temperaturen unter Null. Ausserdem pfiff ein eisiger Ostwind. Im Stadion angekommen Startnummer abgeholt, Gepäck abgelegt, letzten Kleidungscheck gemacht und um 07:30 Uhr fuhr der Bus Richtung Start. Im Bus blieb ich unten, denn ich wollte noch einmal abnicken, was mir auch gelang. Ich nahm mir zwar noch kurz die Streckenkarte zur Hand, aber die war klein gedruckt und in 18 kleine Felder aufgeteilt, so dass man sie knicken musste, je nachdem, wo man gerade war. Die Entfernungen waren witzigerweise in Meilen angegeben und das bei einem 50 Kilometer Rennen. Und zu Meilen fehlt mir einfach der geistige Bezug. Beim Start angekommen ging es gleich wieder in Gebäude, denn der Wind pfiff widerlich und auf zum pinkeln, war ja eh klar. Der Start wurde noch einmal um 15 Minuten verschoben, aber dann ging es pünktlich los. Die Markierungen waren A) Aufkleber des Ultrarace (UR) oder eben dem Capital Ring folgen. Ausserdem gab es noch rote Pfeile auf dem Boden, die den Weg weisen sollten. Trotzdem war es ziemlich hart diese Markierungen zu finden. Was das Laufen nicht nur körperlich anstrengend machte, sondern auch mental ganz schön belastend war. Doch dazu später mehr.


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Am Anfang ging es los wie immer, bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte munter schwatzende und laufende Wesen. Der Engländer an sich trug eher kurz und bevorzugte leichte Kleidung. Ich lief lang und hatte auch noch eine Jacke an. An windgeschützten Stellen war es warm und ich verfluchte meine Wahl, aber je später es wurde, desto mehr beglückwünschte ich mich zu meiner Entscheidung, denn der Wind war wirklich grausam. Meine Mütze nahm ich aber ab und zog nur bei Bedarf meinen Buff über die Ohren. Also diese Briten sind wirklich hart im Nehmen. Kurz nach dem Start gab es gleich einen kleinen Stau, da man durch ein kleines Drehtor huschen musste. Tore öffnen und schliessen musste man ziemlich häufig auf dem Weg oder durch kleine Hindernisse schlüpfen. Staus gab es aber keine mehr. Der erste Part war auch insofern gut, dass man immer Läufern folgen konnte. Es ging durch einen Bahnhof mitten hindurch, dann über Fussgängerbrücken, es war ziemlich hügelig, erstaunlich anstrengend sogar teilweise. Der Untergrund wechselte ständig. Mal Strasse, dann wieder Gras, dann Schlamm oder eben feste Wege. Mal mitten durch Wohnsiedlungen, dann durch Parks mit spielenden Kindern oder durch eine Landschaft, die aussah wie ein Sumpfgebiet, wo vor allem Menschen mit Riesenhunden unterwegs waren. Unterwegs eine Lady, die aus den Latschen gekippt war, aber schon wieder lächeln konnte. Dann ein schönes weisses Schloss. Entlang von Wasserarmen, Bahngleisen, Bäumen durch gigantische Parkanlagen aber auch wieder durch Tunnel, Baustellen, dumpfe Brücken, gruselige Lagerhallen und ein Gebiet nah am Wasser, das mitten durch Docks führte. Bergauf, bergab und immer auf die Ausschilderung achten. Ein paar Extra Loops gab es, aber zu meiner Verteidigung, auch die Einheimischen verliefen sich. Nur ziemlich am Schluss, konnte sich eine kleine Gruppe von Menschen, 5 Läufer zu denen ich gehörte, nicht einigen, wie weiter. Statt den rechts weisenden Capital Ring Pfeil zu nehmen, liefen wir geradeaus. Ich war einfach nicht willens allein weiter zu laufen oder mich allein zu verirren. Nach dem letzten Loop (der letzten Schleife) sahen wir aber wieder einen roten Pfeil und sahen auch schon das Stadion von weitem. Und somit wurden aus den 50km bei mir 54,5km. Dann gab es noch eine Medaille und ein Goody Bag mit z.B. einer riesengrossen Tasse. Jetzt noch umziehen, den Bus nach Hause und das war der Wettkampf. Ich bedankte mich noch bei meinen Mitläufern und hoffe mal, das Bild auf der Ziellinie sieht nicht zu Scheisse aus, abwarten. Soviel sei gesagt, zum Bus konnte ich sogar noch sprinten. Bei Kilometer 30 hatte ich ein Zwicken in den Waden und nahm ab da Tempo raus. Ausserdem gönnte ich mir schon ab Kilometer 28 eine Ganze Dose Cola auf Ex und davon insgesamt drei an den letzten Ständen. Es gab Riegel und Gummibärchen, auch ein paar Sachen, die ich nicht essen würde, aber wie gesagt eben auch meine geliebte Cola. Ich war mit dem Lauf zufrieden, auch wenn ich ihn als sehr schwer empfunden habe. Aber dazu mehr im Fazit.



Alles Weitere findet Ihr dann wieder in meinem Blog.
Viel Erfolg bei Euren Läufen und wenn Ihr auch mal in London lauft, hilft mein Breicht hoffentlich bei der Vorbereitung.

Euer Steffen!


http://stdiut.blog.de/2012/02/21/strecke-tribesports-london-ultra-12864236/

http://stdiut.blog.de/2012/02/21/sehen-finisher-12867373/

http://stdiut.blog.de/2012/02/22/the-tribesports-london-ultra-fazit-12890816/

© Steffen Fennig, 27.02.2012

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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