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  • WM Wörschach - Ein Kommentar zum Kommentar (mm)

    Volkmar Mühl hat einen ausführlichen Bericht über die 24h WM in Wörschach geschrieben. Der im 24h Lauf nicht so erfahrene Leser denkt sich: Toll, 2x Bronze bei der WM und EC (European Challenge) durch Jens Lukas, Bronzemedaille des Männerteams in der EC sowie der 8te und 10 Platz in der EC durch Marion Braun und Ralf Steißlinger. Tolle Ergebnisse, was will man mehr.

    Doch die sehr guten Ergebnisse der am Start stehenden Athleten, hätten mit der Nominierung von erfahrenen 24h Expertinnen durchaus besser ausfallen können. Leider sprachen die Nominierungsregeln der DLV dagegen, so Volkmar Mühl. Der Volkmar Mühl, der diese Regeln als DLV- Ultramarathon Berater, DLV-Nationalteamleiter und DUV-Präsident ausarbeitete.
    Ilona Schlegel dürfte nicht an den WM Start weil sie in ihrer Vorbereitungsphase einen Etappenlauf über 6 Tage im Mai mitlaufen wollte. Sie tat es, wurde nicht nominiert, siegte aber am gleichen Wochenende mit neuer persönlicher Bestzeit in Köln. Die 24h Vielstarterin Heike Pawzik dürfte nicht starten wegen ihrer Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Reichenbach. Diese Art der Vorbereitung langte aber für einen Sieg beim 48h Lauf in Köln am gleichen Wochenende. Anke Drescher fühlte sich vielleicht auch unter Druck gesetzt und erlief lieber in der offenen Wertung in Wörschach einen Sieg und solide 184 km.

    Das Potenzial für ein hervorragendes Frauenteam Deutschlands war da. Es wurde aber von Volkmar Mühl, aufgrund fehlender Sachkompetenz im Bereich des 24h Laufes nicht genutzt.

    So beklagt Volkmar Mühl die ungünstigen Wetterbedingungen von 30° C und die Gewitter in der Nacht. Alles normale Vorkommnisse bei einem 24h Lauf im Sommer. Auch der schon seit 1989 vorhandene Höhenunterschied von 6-7 Meter pro Runde in Wörschach, liegt durchaus im Bereich des Üblichen und ist ja auch für alle Teilnehmer gleich.

    Genau diese Bedingungen wären für die erfahrenen nicht nominerten Läuferinnen kein Problem gewesen. Ich behaupte, dass bei entsprechender Motivation in der Vorbereitungszeit und dem zulassen von individuellen Trainingskonzepten, die gesamte deutsche Nationalmannschaft deutlich erfolgreicher hätte sein können.

    Zumal von der Nichtnominierung auch nicht gerade ein positiver Impuls ausgeht. Das Gleiche kann man seit langem schon bei der Marathon Olympianominierung der deutschen Männer sehen. Mit überzogenen Normzeiten geht kaum jemand aus Deutschland an den Start. Und dann wundert man sich, dass der Nachwuchs fehlt.

    Die deutsche 24h Laufszene hat in ihrer Leistungsdichte deutlich abgenommen. Früher waren oft 250km nötig um einen 24h Lauf zu gewinnen. Im Moment langen da auch schon 220-230 km. Nur Jens Lukas läuft regelmässig über die 250 km Marke.

    Im nahgelegenen Wörschach wurde die Chance verpasst, eine große Anzahl von Athleten zu nominieren und so einen Motivationsschub für den 24h Lauf zu liefern.

    Mein Fazit, wenn man alle weiblichen Talente zuhause lässt, kann man sich kaum über das hohe Leistungsniveau des Ultramarathonlaufs in Deutschland freuen.



    (20.07.2005, Markus)


    Kommentare Kommentare zu dieser News:
     
    sigi schrieb am 20-07-2005 12:12:

    Nicht nur die offensichtlichen Dinge!

    Hallo Markus,
    deinen Ausführungen kann ich mich nur anschließen. Man kann nicht mehr viel mehr dazu sagen. Zumindest nicht zu den offensichtlichen Dingen, so , wie du sie geschildert hast, und wie es die Interessierten in den letzten Monaten selbst verfolgen konnten.
    Schade, dass man sich aufgrund dieser Dinge über die erzielten Leistungen nicht (mit)freuen kann. Schade, dass die Anerkennung (ohne die Leistungen der übrigen Teammitglieder dadurch herabzuwürdigen) speziell der Leistung von Marion Braun auf der Strecke bleibt. Ich meine nicht nur die läuferische Leistung, ich meine die mentale Leistung, als einzige Frau anzutreten, mit dem Wissen um die Querelen im Hintergrund, mit den Bedenken, man könne sich gegen die nicht Nominierten stellen, vielleicht ausgegrenzt werden etc. p.p. Alle Achtung Marion! Du hast dir meinen vollen Respekt dafür verdient, trotz aller Querelen im Vorfeld eine solche Leistung zu liefern! Vergessen wir nicht, es war der erste Einsatz von Marion Braun im Nationalteam, alleine das ist schon eine emotionale Belastung. Man will schließlich nicht gerade dabei "versagen".

    Wer den Kommentar von Herrn Mühl aufmerksam liest, kommt allerdings auch nicht an den enthaltenen Merkwürdigkeiten vorbei.

    Da wird der 6-Stunden-Lauf von Nürnberg gescholten, weil dort Kinder mitgelaufen sind. Weil man konsequent ist, wird gleich der ganze Lauf aus der Betrachtung des 6-Stunden-Cups gestrichen. Ordnung muss sein! Punkt!
    Was der halbwüchsige Sohn von Herrn Mühl im offiziellen Betreuerteam des DLV zu suchen hat, wird nicht erklärt. Kann es vermutlich auch nicht werden. Aber, wenn es sich hier um einen Familienausflug gehandelt hat, hätte man ruhig ein paar mehr Aktive mitnehmen können, um die "Familie" auf die Sollstärke von 6 StarterInnen pro Team zu bringen.
    Ebenso wird nicht erklärt, wo der Unterschied zwischen dem 80 km Fidelitas Nachtlauf und dem Fellbacher 12-Stunden-Lauf liegt. Erinnern wir uns: Jens Lukas hat in seinem Posting erklärt, man wolle ihn am Start seines Vorbereitungslaufs in Karlsruhe hindern, weil dieser zu nahe am EC/WC liege und die Vorbereitung dadurch nicht optimal ist. Tatsächlich fehlte der Name Jens Lukas auf der Ergebnisliste des Fidelitas. Marion Braun wird für den tollen Vorbereitungsstand beim Fellbacher 12-Std.-Lauf ausdrücklich belobigt. Gut, der Fellbacher Lauf ist 14 Tage vor dem Fidelitas, also zwei Wochen mehr Regenerationszeit. Allerdings ist die Belastung auch mit zwölf Stunden wesentlich länger, als bei einem 80 km-Lauf. Marion Braun lief 127 km und das war laut Herrn Mühl ein eindrucksvoller Beweis der Vorbereitung, Jens Lukas war sicher nicht minder gut vorbereitet ...

    Am wichtigsten erscheint mir aber der penetrante Hinweis auf den tollen Mannschaftsgeist. Nein, was haben wir uns alle lieb! So ganz ohne Querulanten und selbstbewußte Menschen. Mein Sohn tanzte sogar mit Hanni Graf! Wenn das nicht DER Ausdruck von Harmonie und Gleichklang ist! Ich kann mir nicht helfen, irgendwie erinnert mich der Bericht von Volkmar Mühl an so manche Verlautbarung des ehemaligen Regimes der ehemaligen DDR. Die haben auch bis zum Schluss alles wunderbar und toll gefunden - bis es die ach so tolle DDR mit ihren ach so tollen Funktionären eines Tages nicht mehr gab. Womit wir wieder bei der DUV wären...

    Viel Spass beim Laufen ohne DUV wünscht jetzt schon
    sigi

    --
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