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BARBARA SZLACHETKA ist tot - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2010)

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  • BARBARA SZLACHETKA ist tot

    BARBARA SZLACHETKA ist tot! Sie starb am 24.11.2005 um 11.41 h so, wie sie es sich seit Monaten gewünscht hatte - würdevoll, in ihrem Hamburger Zuhause und in Anwesenheit ihrer liebsten Menschen.

    Die Internationale Deutsche Meisterin über 24 Stunden 2003 (211,990 km) und Europarekordlerin über 48 Stunden / Straße (348,915 km, 2003 in Köln) war im Herbst 1997 über die Liebe zum Laufsport gekommen. Am 15.11.1997 bestritt sie in Dorsten-Lembeck ihren ersten Marathon, ihren ersten Ultra vier Wochen später bei der GMHütter Null.

    Bereits im Juni ihres ersten Marathonjahres wurde sie erstmals Deutsche Meisterin,
    nämlich in der AK W40 über 24 Stunden.

    1999 lief sie bei ihrem ersten 48-Stunden-Lauf (in Köln) ihren ersten Polnischen
    Rekord (damals 251 km). Insgesamt stellte sie die Polnischen Rekorde über 12 Stunden
    (2 x, zuletzt 118,089 km im Jahr 2004), 24 Stunden Gesamt (3 x) / Straße (2 x,
    zuletzt 211,990 km 2003) / B ahn (203,403 km im Jahr 2001), 48 Stunden Gesamt (6 x)
    / Straße (3 x, zuletzt 348,915 km in 2003) / Halle (2 x, zuletzt 315,948 km in 2001)
    / Bahn (304,000 km in 2000) sowie 72 Stunden (1 x mit 404,576 km) auf. Alle
    vorgenannten Rekorde sind weiter in ihrem Besitz.

    Seit Oktober 2000 - also weniger als drei Jahre nach ihrem Marathon-Debüt - bis zu
    ihrer Krebserkrankung gehörte sie der offiziellen Polnischen Nationalmannschaft 24
    Stunden des Polnischen Leichtathletik-Verbandes PZLA an und nahm für Polen an den
    Europameisterschaften 2000 (Uden), 2001 (Apeldoorn, Platz 5) und 2003 (erneut Uden)
    sowie den Weltmeisterschaften 2001 Bahn (Verona, 11. Platz) und 2003 (wie EM) teil.

    Außerdem gewann sie jeweils Bronze bei der IAU 48 Hours World Championship Indoor 2000 (mit 284,053 km, für ein Jahr zugleich Hallen-Weltrekord der W40) und dem IAU 48 Hours World Cup Indoor 2001 (mit 315,948 km). Den Spatathlon 2003 finishte sie gleich auf Anhieb als dritte Frau und - hinter zwei Japanerinnen - als beste Europäerin in 31:50:23 h.

    Im Juli 2004, wenige Tage vor dem 48-Stunden-Lauf in Köln, kam sie mit hochakuten Bauchschmerzen in Hamburg ins Krankenhaus. Dabei wurde eine fortgeschrittene Darmkrebs-Erkrankung festgestellt.

    Trotz rund 50 Chemotherapie-Behandlungen und weiterer Eingriffe lief sie noch bis Mitte Juli 2005 24 Marathons und drei Ultramarathons, natürlich nicht mehr wettkampfmäßig, sondern gesundheitsorietiert und "just for fun", d. h. über Marathon gut 1-2 Stunden langsamer als vor der Krebsdiagnose.

    Laufen bedeutete für Barbara Szlachetka stets LEBEN! Hier lebte sie auf, vergaß in den letzten Monaten immer wieder für Stunden ihre Krankheit.

    Ihr letzter Lauf war der Ultramarathon rund um die Außenalster in Hamburg über 51,4 km am 10.07.2005, den sie bis zum letzten Meter genießen konnte. Dies war ihr 336. langer Lauf bzw. 57. Ultramarathon neben 279. Marathons.

    Ihre letzten Laufschritte über rund vier Kilometer absolvierte sie beim Kaltenkirchener Marathon am 14.08.2005, als sie mich bei meinem 1000. Marathon ins Ziel begleitete. Ihr Wunsch, über die gesamte Distanz an meiner Seite zu bleiben, war ihr bereits nicht mehr realisierbar.

    Einen Tag zuvor war sie nach Werner Sonntag (2004) zum zweiten Ehrenmitglied des "100 Marathon Club Deutschland" ernannt worden.

    Ausführlichere Informationen über "die kleine Blondine" finden sich auf ihrer eigenen deutsch-polnisch-englischen Homepage http://www.szlachetka.de (derzeit nicht nachaktualisiert) bzw. (tagesaktualisiert seit August d. J.) bei http://www.hottas.de.

    Die Beisetzung wird in der kommenden Woche ca. 20 km südöstlich von Wroclaw / Breslau stattfinden. Basia hatte sich dazu sehr gewünscht, dass ihr möglichst viele Lauffreunde aus gemeinsamen Zeiten das letzte Geleit geben. Weitere Infos dazu werden - sobald verfügbar - nachgereicht.

    Liebe Basia, Du hast nun auch Deinen längsten Lauf mit Deiner ganz besonderen Würde und Ausstrahlung vollendet. Vielen Dank für alles, was Deine Lauffreunde und ich mit Dir erleben durften, und für Deine unendliche Liebe!

    Christian Hottas
    chhottas@compuserve.de
    http://www.hottas.de



    (25.11.2005, Steppenhahn)


    Kommentare Kommentare zu dieser News:
     
    sigi schrieb am 25-11-2005 22:26:

    Wir sind sehr traurig!

    conny + sigi
    --

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