Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Lars Donath zum GutsMuths Rennsteiglauf (21.05.2006) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)
Alle zeigen - Bericht von Lars Donath zum GutsMuths Rennsteiglauf:
Lars Donath , 21.05.2006

Rennsteiglauf 2006

Ein kurzer Abriss des Rennsteiglaufs:

Vorwort: Nach einigen Marathons und einem Jahr mit einem mehr oder weniger durchgehenden Laufpensum von ca. 80 bis 100 km in der Woche, habe ich mich entschieden einfach mal nen Ultra zu Laufen. Im letzten Jahr bin ich dann auch mal nen lockeren 50ziger gelaufen und habe mich doch ziemlich gut dabei gefühlt. Dann hab ich mir einen Trainingsplan aus dem Internet gezogen und los gings.
Im Januar hab ich dann erst mal etwas "Aufbautraining" gemacht und ab Februar bin ich dann richtig eingestiegen mit Laufumfängen von mindestens 100 km/Woche (alles nachzulesen bei meinen Details zum VirtuTEL) und hab diese bis Ende April/Anfang Mai bis aiuf ca. 140 km gesteigert.

Am Lauftag bin ich dann um 5 Uhr morgens in Eisenach eingetroffen. Und nachdem ich 25 min anstehen musste, um einmal kurz die Toilette zu besuchen, konnte ich mich warm machen. Kurz vor 6 Uhr (6 Uhr war der Start) sah ich, dass mittlerweile die Schlange vor den Toiletten nocheinmal länger geworden war.

Kurz vor 6 hab ich mich von meiner Family verabschiedet und noch schnell zwei, drei Fotos geschossen, dann zum Start gegangen. Ich hab mich etwas weiter vorne eingeordnet, fünfte oder sechste Reihe.

Startschuss!

Und los ging's. Die ersten Meter durch Eisenach bei wirklich tollem Wetter. Der Himmel war (noch) blau und die Temperautur war genau richtig. Erster Anstieg beim Ausgang aus Eisenach. Hab mich richtig klasse gefühlt! Als ich weiter oben war, hab ich einen Blick nach unten geworfen und die nachfolgenden Läufermassen gesehen. Sensationell! Nicht lange und wir kamen an einer hochgelegenen Wiese vorbei, wo wir, vom links von uns gelegen Hang aus, aus einem Helikopter gefilmt wurden. Dann ging es immer weiter stetig nach oben. Nach einiger Zeit kam die 5 km-Markierung und ich wunderte mich etwas über die Zeit (31:42 min), aber bei km 10 (51:20min) stellte sich heraus, dass die 5 km-Marke wohl etwas spät aufgestellt wurde. Zwischendurch auch das ein oder andere Mal ein kleines Gefälle und schon ging es hoch zum Inselsberg. Die Anstiege waren teilweise so steil, dass ich mich entschloss mir hier die Kräfte zu sparen und einfach hoch zu gehen. Oben angekommen hatten wir eine herrliche Aussicht. Verschnaufen konnte man leider nicht lange, da der Weg runter zur Verpflegungsstelle Grenzwiese noch steiler war, als der nach oben und so musste man doch arg aufpassen, dass man nicht stolpert und böse fällt. Danach hielten sich die Gefälle eigentlich in Grenzen, bis auf einzelne Teilstücke. Es wurde unterwegs langsam kälter, aber ich fühlte mich prima und überschritt die Marathonmarke bei ca 3:45 h (so genau weiß ich das nicht, da es keine Markierung auf der Strecke gab). Durch die Wanderer und Walker, auf die wir aufliefen, kam dann noch etwas Abwechslung ins Rennen. Es war dann teilweise aber schwierig an Gruppen vorbeizukommen, welche den komplette Weg "zugemacht" haben. Aber beim ausweichen hatte ich immer ein kleines Lächeln auf den Lippen, war ja schließlich eine Abwechslung. Km 45: langsam wurden die Beine schwerer, was ich insbesondere bei den Anstiegen zeigte. Da hab ich mich immer gefreut, wenn man zu einem Verpflegungspunkt kommt. Ich hatte mich für den Lauf mit Energiegels und -riegeln eingedeckt, bis ich nichts mehr tragen konnte. Aber gegessen hab ich davon nur ein Gel - ich bin nämlich auf den Geschmack gekommen und die sooft gerühmte "Geheimwaffe" (der Schleim) hat auch mich ins Ziel getragen. Nun ja, bei 5:06 h war ich bei km 54,2 km, die Beine wurden zunehemend schwerer und der finale Anstieg zum großen Beerberg stand noch bevor. Mittlerweile schleppte ich mich die steilen "Rampen" in quälend langsamen Tempo hoch und wurde dabei nach und nach von einigen Läufern überholt. Zu allem Überfluss kam zu den Temperaturen (gefühlte drei Grad, bei mitunter starken Gegenwind - in kurzer Kleidung) nach ca. 5:30 h noch Regen dazu, der sich bis ins Ziel hielt. Schritt für Schritt näherte ich mich dem Gipfel an. Als ich ihn dann endlich erreichte, war ich total am Ende. "Zum Glück", dachte ich mir da, "gehts jetzt nur noch berab". Stimmte auch, bis auf einige kleine Steigungen, die ich dann zum Teil wieder gehend bewältigen musste. Die knapp 10 km bis ins Ziel, zogen sich dann doch noch fast eine Stunde und es kam mir vor, als wären es drei: Regen, Kälte und Beine die nicht mehr weiter wollten. Bei der letzten Verpflegungsstation hab ich mir noch ein bisschen Zeit gelassen mit der Nahrungsaufnahme und hab kurz bei meiner Freundin angerufen, die im Ziel bereits (sehnsüchtig ;-)) auf mich wartete, um meine wahrscheinliche Zielzeit von ca. 7 h (wobei ich noch auf eine Zeit knapp unter 7 h hoffte)durchzugeben. Doch machten meine müden Beine leider nicht mehr genug Tempo und leider hatte ich mir bei der Verpflegungsstation etwas zuviel Zeit genommen und so jagte ich der Zeit hinterher. Bei km 65 hatte ich eine Zeit von ca. 6:28 h, bedeutete also 7,2 km in 32 min zu laufen. Da war mir irgendwie schon klar, dass es mit meiner Wunschzeit wohl nix mehr wird. Nun gut, da hab ich noch mal ALLES gegeben, hab sogar noch die ein oder andere Person überholt. Km 70: 6:50 h; Km 71: 6:55 h; Km 72: 6:59:49 h. Nee, das klappt nicht. Bei Km 70 hab ich noch die bis dato 2. Frau überholt, wurde dann aber bei km 72 von der 2. Frau überholt, welche in einer scheinbaren Leichtigkeit an mir vorbeizog, dass ich nur beeindruckt staunen konnte. Zielgrade. Auf den letzten Metern will mich noch einer überholen. "Nicht mit mir!", denke ich. Man muss dazu wissen, dass ich mich noch nie auf einer Zielgraden hab überholen lassen und auch nach 72 km damit anfangen wollte. Also zog ich mit und kam knapp vor dem "Kontrahenten" ins Ziel! Ich habe übrigens mir heute das Zielvideo angeschaut und konnte mir den Zielsprint nocheinmal anschauen.
Jedenfalls ab ins Ziel, Zeit: 7:02:54 h! Trotzdem eine Traumzeit! Medaillie geschnappt und mir den Finisherkuss von meiner Freundin abgeholt. Mein Hund hat sich auch gefreut mich (für ihn sicherlich unverhofft) wiederzusehen. Ab unter die Dusche, danach eine Bratwurst gegessen und die Sofortergebnisse angeschaut: Gesamtplatz 181 und in der Studentenwertung Platz 2 in der MHK! War echt ein super Ergebnis.

Fazit: super Lauf, super Wochenende. Keine Blasen gelaufen (was ich für ein kleines Wunder halte) aber dafür hab ich mir eine Erkältung eingefangen, woran die Organisation des Laufs nicht ganz unschuldig sein dürfte, da es trotz Dauerregens und Temperaturen im Ziel von 8°C keinerlei Wärmedecken, -folien oder ähnliches gab. Aber das schmälert den Tag rückblickend keinesfalls. Nun warte ich noch auf die bestellten Fotos und freu mich schon auf die nächsten Läufe!

Bis dann,
euer Lars

© Lars Donath, 21.05.2006

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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