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Wolfgang Sacher zum Lauftage 100 KM Biel-Bienne (18.04.2008) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)
Alle zeigen - Bericht von Wolfgang Sacher zum Lauftage 100 KM Biel-Bienne:
Wolfgang Sacher , 18.04.2008

Vorbereitung Biel - 2004

Vor Biel ist der Weg länger als in Biel


Am Anfang war die Idee, danach das Konzept und zum Schluss die Durchführung.

Nach den anstrengenden Weihnachtsfeiertagen, Silvester- Neujahr und privaten Geburtstagsfeiern, war eine Gewichtszunahme vorprogrammiert.
Es war eben wie immer, an Nichts hatte es gefehlt. Kuchen, Sahne, leckere Bäckereien, Schwein in seinen besten Ausführungen, Käse satt, Champus, Wein, die kleinen Gläser und natürlich Apfelwein pur, „ Man „ lebt ja nur einmal.

Eigentlich ist der Mensch gestraft, wenn „ Man „ ein bisschen vom Leben erhaschen möchte.

Die Pflicht sollte, eben wie im vergangenem Jahr BIEL sein, so war die Idee, „ Man „ gönnt sich ja sonst nichts.

Also, musste ein Konzept her, welches die Durchführung auch realistisch erscheinen lässt.
Mit Walter war ich in den letzten Jahren mit viel Information immer gut vorbereitet gewesen.
Nun kam aber auf mich eine neue Situation zu.
Moni ist, durch das Umfeld angeregt, auch auf den Geschmack des Laufens gekommen.
Den Laufen soll ja nicht gerade ungesund sein und so kam die Gelegenheit, dass mein Training mit Moni`s Aktivitäten zu koppeln, gerade richtig sein könnte.

Mit dieser Vorgabe sollte sich mein „Jahresprogramm“ so langsam gedanklich entwickeln.
Und der noch offene Gedanke aus dem Vorjahr, das Vorhaben einer 5. Teilnahme in Biel, wurde immer wahrscheinlicher.
Mit gemischten Gefühlen und ungeklärter Ideenvielfalt wollte ich mir einen Trainingsplan jetzt dafür erstellen.
In der Vergangenheit, hatte ich mir immer Tipps von anderen geholt ( meistens Walter ) und damit einen Plan mit realistischen Vorgaben erstellt.
Eigentlich sollte es ganz einfach werden, so wie gehabt, ein auf den anderen Tag Laufen und Ausruhen, und somit langsam die Kilometer nach oben schrauben, eben bis zu den ominösen 100 – 120 Km pro Woche. War doch ganz einfach in der Vergangenheit.
Mein Trainingsplan sollte als Ziel natürlich nicht nur Durchhalten und Ankommen beinhalten, sondern auch eine Verbesserung meiner PB ( persönliche Bestzeit ) aus dem Vorjahr war angestrebt.
2003 PB 12: 09 Stunden, 2004 konnte also eine 11: xx vorne sein, wenn es gut Laufen würde.

Der Trainingsplan hatte jetzt das Aussehen ein über den anderen Tag 10 bis 20 Km und statt dem Ruhetag dazwischen, mit Moni leichte Joggingeinheiten um die 8 bis 10 Km. Ein Kilometerdurchschnitt von lockeren 6 ½ Min. war das Grundmaß. Mit 3 bis 5 längeren Einheiten wie auch mit ein paar Marathons sollte das Ganze dann abgerundet werden.
Fertig. Der Plan sah eigentlich sehr gut aus.

Im Januar kam ich so auf 175 Km. Einen Zwanziger wie auch die geplanten 35 Km beim 50Km Ultralauf im Rodgau stimmten mich zufrieden.
Der Februar zeigte mir dann meine Grenzen. Von Tag zu Tag wurde ich schwächer, ich verstand die Welt nicht mehr. Im täglichem Wechsel 8 bis 15 Km hatten mir zwar insgesamt
323 Km eingebracht, aber ich war vor dem Training schon kaputt. Mit Moni `s lockeren Trainingseinheiten war nichts daraus geworden. Sie zog das Tempo immer mehr Richtung 6 er Minutenschnitt an. Nur einen Zwanziger hatte ich in dem Monat vollbracht. Es zeigte sich, dass mein Körper die Ruhetage zwischen den Trainingseinheiten braucht. Für 4 Wochen am Stück zu trainieren und noch dazu Gewicht abbauen. So fit war ich noch lange nicht!
Der März musste mir nachträglich Erholung bringen. Wobei jetzt schon die ersten langen und schweren Läufe angedacht waren. Guter Rat war gefragt.
Zuerst legte ich jetzt eine strenge Alkoholpause bis BIEL ein. Auch wurde beim Essensplan auf die nächtlichen Kühlschrankattacken verzichtet. Dann wurden Erholungstage im Doppelpack eingeplant. Mit Moni`s Trainingseinheiten dazwischen wurde Schluss gemacht, sie waren ab jetzt feste Bestandteile im Wochenprogramm. 2 x 1 Stunde zusammen Joggen ohne Kilometervorgabe, dann alleine mit 5 ½ bis 6 Minutenschnitt 1 x 15 bis 20 Km und ab und zu am Wochenende ein Lauf ( HM, M oder mehr ). 267 Km kamen so zusammen, ein HM - FFM, ein 30 er - Friedberg, ein M – Kandel und der 50 er - Eschollbrücken.
Die Umstellung zeigte Wirkung, es wurde besser.
Der April mit 289 Km gesamt und Tageseinheiten mit 15 bis 20 Km sowie Wochenendläufen, 25 Km – Seligenstadt, 25 Km – Jügesheim, 50 Km beim - 60 Km Ultralauf Marburg, HM – OF Griechenlauf, zeigten mir nicht nur ein Ansteigen der Formkurve, sondern auch mein Gewicht änderte sich nach unten!
Das Umstellen hatte sich bewährt. Ich hatte wieder Kraft in den Beinen.
Für Mai nahm ich dann ein paar Ruhetage aus dem Konzept heraus und dafür kamen lange Strecken dazu. 479 Km gesamt sowie am Wochenende die Läufe, 18 Km - Spessart ( Werners Sauerstofflauf ), HM – Krotzenburg, HM – Mühlheim ( Mainuferlaufstrecke ), M – Mainz, M – Würzburg, 30 er – Gießen, HM – Kahl, auch die Tageseinheiten wurden noch etwas angezogen ein 5 bis 5 ½ Minutenschnitt war jetzt Standart.
Der Juni brachte für die restlichen Tage nur noch Erholung. Was bis jetzt nicht da war an Leistung konnte nicht mehr nachgeholt werden. 55 Km auf 10 Tage verteilt alles ganz locker.

Für BIEL so glaube ich waren die Vorbereitungen jetzt am Ende, soweit wie es mir möglich war, wollte ich nun mein Vorhaben auch umsetzen.

Insgesamt kamen 1570 Km zusammen, Durchschnittgeschwindigkeit 6,23 Minuten, bei 110 Tageslaufeinheiten und einem Wochenschnitt von 65 Km.
Im Vergleich zum Vorjahr sind es 18 Km mehr gewesen, bei zusätzlichen 11 Tageseinheiten und einer Verbesserung im Durchschnittsgeschwindigkeit von 0,01 Minuten.
Mein Körpergewicht hatte sich wie im Vorjahr auf den gleichen Wert eingependelt.

So war ich zwar bereit für BIEL, aber viele Fragen sind immer unbeantwortet, solange der Beweis nicht erbracht wurde.
Waren es zu viele Trainingskilometer, zu wenige, zum falschen Zeitpunkt, zu langsam, zu schnell, mit zu viel Gewicht, zu wenig Erholung, die falschen Schuhe, Socken usw. eben alles worum „Man „ sich Gedanken macht.
Etwas Hoffnung hatte ich schon das ich mein Ziel erreichen könnte, aber wer BIEL schon einmal erlebt hat, weis was ich meine.
100 Km mit bestem Wetter, keine Krämpfe, immer genug Kraft als Reserve für die Steigungen, Schuhe, Socken, Klamotten eben all die kleinen und großen Probleme alles im „Griff“ so ist BIEL wunderbar, bestens, das Highlight.
Aber wehe der Schuh, die Socke, Regen, Krämpfe, Durchfall viele können ein Lied davon singen welche Schweinehunde besiegt werden müssen, bevor man das Ziel der Strecke und den Sieg über Alles erreicht hat.

Der Tag von ( Die Nacht der Nächte) BIEL kam und ich wollte ihn Bestehen.

Wolfgang Sacher


© Wolfgang Sacher, 18.04.2008

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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