Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Rainer Satzinger zum Saintélyon (16.12.2004) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)
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Rainer Satzinger , 16.12.2004

Saintélyon – Ultranachtlauf über 68km von St. Étienne nach Lyon

Man kann sich entweder in St. Étienne am Startort einquartieren oder in Lyon. Maria und ich entscheiden uns für Lyon. Die Stadt ist bekannt für die beste Küche in Frankreich, die man in vielen Restaurants in der Altstadt genießen kann. Im Hotel Ibis Pont Pasteur, 6 Metrostationen vom Zentrum entfernt, haben wir nur knapp 1km zu Fuß zum Palais des Sports. Dort befinden sich die Startnummernausgabe, die Abfahrt der Shuttlebusse nach St. Étienne und das Ziel.

Bereits um 21h sind wir in St. Étienne. Noch 3 Stunden bis zum Start! Vielleicht hätten wir doch lieber in St. Étienne bleiben und am nächsten Tag mit dem Zug zurück fahren sollen. Nächstes Mal. In der Halle im Parc Expo gibt es Kaffee, Tee, Kuchen und Süßigkeiten. Wir sitzen auf einer Tribühne und warten wärend sich die Halle nach und nach füllt. Insgesamt sind fast 4.000 Teilnehmer dabei, davon 1.600 Einzelläufer und der Rest in 2er-, 3er- und 4er-Staffeln. Endlich, 15min vor dem Start um Mitternacht gehen wir hinaus in die Kälte, es dürften so 5°C gewesen sein. Die Staffelläufer sind gerade gestartet.

Zum Warmwerden geht es durch St. Étienne und dann leicht beginnend, später steiler in den insgesamt 22km langen Anstieg mit ca. 600 Höhenmetern, immer wieder unterbrochen durch einige kurze Abstiege. Als wir die erste Anhöhe erreicht haben, liegt St. Étienne hinter uns im Tal, vor uns ein malerisches Dorf am Berghang. Damit ist eigentlich schon alles erzählt, was wir bis zum Morgen zu sehen bekamen.

Die erste Verpflegungsstelle bei Kilometer 7 ist, wie häufig, dem Ansturm nicht ganz gewachsen. Aber wie die meisten anderen Läufer haben auch wir unseren Trinkrucksack dabei und müssen uns nicht aufhalten. Weiter geht es steiler bergauf, wir gehen jetzt viel. Die kurzen Abstiege haben es wirklich in sich. Häufig sind die Wege ausgewaschen und felsig und dann wieder matschig mit großen Pfützen. Man muss sehr aufpassen und einigermaßen trittsicher sein. Meistens laufen wir Hand in Hand, solange der Weg breit genug ist. Manchmal stolpern wir, kommen aber gut durch. Einige Mitläufer rutschen aus, ohne dass jedoch etwas ernsthaftes passiert. Zeitweise nieselt es und als wir oben auf über 900m Meereshöhe sind, ist es so nebelig, dass man nur ein paar Meter weit sehen kann. Durch das Licht der Stirnlampen wird der Nebel direkt vor den Augen hell erleuchtet, sodass der Effekt noch verstärkt wird. Nebelscheinwerfer wären jetzt nicht schlecht.

Von nun ab führt der Weg, durch kurze Anstiege unterbrochen, 46km bergab bis ins Ziel in Lyon auf 200m Meereshöhe. Insgesamt kommen so 1000 Höhenmeter im Anstieg und 1300m im Abstieg zusammen. An den Hauptverpflegungsstellen werden wir ausreichend mit warmen und kalten Getränken, Salami, Käse, Weißbrot, Kuchen und Obst versorgt. Bei der letzen Verpflegung ist es schon hell geworden. Jetzt schmeckt der Kaffee besonders gut. Noch einmal ein giftig steiler Anstieg, dann liegt uns Lyon zu Füßen und nach ein paar Kilometern laufen wir im Palais des Sports ein. Für die Medaillen, die es bis 8:15h gibt, sind wir zu langsam gewesen, ein Finisher T-Shirt bekommen aber alle Läufer. Zum Abschluß gibt es noch ein Lunchpaket und richtig gute Nudeln. Als fast 6 Stunden nach uns der letzte Läufer am Hotel vorbei marschiert, haben wir schon wieder ausgeschlafen.


© Rainer Satzinger, 16.12.2004

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