Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Frank Berka zum Ems-Jade-Lauf (29.10.2005) - Ultramarathon beim Steppenhahn (10.2000)

Zufälliges Zitat

"Der Unterschied zwischen Betreuern und Läufern ist der ShinSplint"

Müder Steppenhahn nach den 6-Tagen von Erkrath

Nächster Ultramarathon

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Frank Berka , 29.10.2005

VolkersSohn läuft einmal quer durch

16.10.2005 5. Ems-Jade-Lauf von Emden nach Wilhelmshaven

Zum fünften Mal lockte eine besondere Ultralaufveranstaltung in den äußersten Nordwesten der Republik. Nach meinem Debüt im Vorjahr stand sofort fest, dass ich auch 2005 wieder antreten würde zu den 72 km von Emden nach Wilhelmshaven, überwiegend entlang des Ems-Jade-Kanals. Es war leider auch das erste Jahr, in dem dieser Lauf ohne Jürgen Schlundt aus Wilhelmshaven stattfinden musste. Jürgen, einer der Initiatoren und tragenden Säulen dieser Veranstaltung, war im Sommer kurz vor Vollendung des 70. Lebensjahres plötzlich verstorben. Nicht nur zwei Staffeln hielten mit ihren Namen die Erinnerung an diesen guten Freund unseres Sports hoch.

Bereits am Samstag konnte man in der kreisfreien Dollartstadt Emden seine Startnummer abholen. Nach einem kurzen Besuch bei Freunden in Oldenburg kam ich gerade rechtzeitig, um meinem Freund Jürgen Gawlick-Daniel aus Aurich, ebenfalls ein Initiator und eine Säule des EJL, die Ergebnisse aus den Fußballligen 1 und 3 bei Empfangnahme meiner Nummer mitteilen zu können. Den Abend beschloss eine kleine fröhliche Runde bei Anneliese, Kea und Jürgen, die mir auch Quartier gewährten. In alter Verbundenheit über gemeinsame Zeiten beim TuS Aurich-Ost hinaus gaben sich Manfred Ditzfeld, Bärbel und Ewald Lehmann, Heiko Poppen und Talea und Albert Groen die Ehre, so dass der Abend mal wieder viel zu schnell verging.

Besser als im Vorjahr kam ich aus dem Bett. Um sechs Uhr stand Arend Heise in der Tür. Jürgen musste wieder zur Anmeldung nach Emden und nahm uns beide kurzerhand mit. Ein föhliches Hallo mit Torsten "2RS10" Schacht, Carl Wilhelm "Fausto" Wilke, Frank Dams, Dr. Uwe Schwensfeier, Michael "Asphalthopser" Richter, Folkert Redenius, Helmut Rosieka, Helmut von-den-grünen-Handschuhen Braun und Horst Preisler, viel gab es zu erzählen. Ebenfalls im Getümmel: Herman Euverman und Gerold Gierse.

Es sah so aus, als würde es heute wärmer werden. Also kurz entschlossen alle überflüssige Bekleidung in den Beutel und ab zu Fred Ibeling in den Transporter. Pünktlich um 8:00 Uhr war der Start. Bis zur Kesselschleuse hatte sich das Feld schon ein wenig sortiert. Frank Dams und Helmut Rosieka waren in der Nähe. Gesprächsstoff gab es reichlich. Und schon bei Wolthusen wurde man von der Sonne etwas gewärmt. Es war wie im Vorjahr: Je schöner das Wetter desto mehr Ostwind. Dennoch: Es war etwas weniger windig als letztes Jahr und dennoch etwas wärmer, rundum zum Wohlfühlen.

Der angepeilte 6er Schnitt ließ sich recht problemlos laufen. Frank zog aber leicht davon. Irgendwo zwischen Riepe und dem Bangsteder Verlaat bildete sich eine harmonische Vierergruppe, bestehend aus dem Düsseldorfer Frank Osterheld, Ingo Räder (er erkannte mich wieder, nachdem wir im Vorjahr nach dem EJL per Mail Lauferfahrungen ausgetauscht hatten), Helmut und mir. Bei km 19,5 (in Westerende) waren Talea und Albert, der sich auf seinen Staffeleinsatz vorbereitete. An der Schleuse Kukelorum (ca. km 23) befand sich die angekündigte Baustelle und Umleitung. Eduard Tjarks, noch eine EJL-Säule aus Aurich, hat uns darauf eingestimmt. Und Eduard wäre nicht Eduard, wenn er den Umweg nicht genau vermessen hätte. 320 m länger wurde die Strecke, jedem künftigen km-Stein mussten diese 320 m im Geiste hinzugefügt werden, was auch noch einmal auf einem großen Schild zu lesen war. Nebenbei: Eduard hat vorher die ganze Strecke geprüft und selbst in zwischen den Jahren abgewickelten Baustellen die km neu markiert, Sonderlob!

Bei km 25 wurde man am Auricher Hafen von einer großen Zuschauermenge und per Mikrofon persönlich begrüßt. Hier standen u.a. Ewald, Frank Ufkes und Berta Meints. Aber ehe man in alle Gesichter schauen konnte, war man auch schon durch. Helmut nahm einen Gang raus und Frank setzte sich etwas ab, so dass Ingo und ich nun zu zweit weiterliefen. Der Auricher Kanaleinschnitt war wieder schön windgeschützt. Eine Kreuzung wurde von Elke Pajewski abgesichert. Bei km 30 lagen wir immer noch exakt im 6er Schnitt. Und bei km 36 stand Halbzeit. Noch etwas weiter stand auf dem Boden „höchster Punkt der Strecke“. Irgendwo hier stand auch Uwe Benthien. Stefan Schwiola gab mir bei km 39 noch auf den Weg, dass ich gerade beim besten Verpflegungsstand der Strecke sei. Nun, lieber Stefan, gut waren sie alle, mit zahlreichen Getränken und Leckereien. Fast die gesamte gute alte Truppe des TuS Aurich-Ost, mit der ich vor 10 Jahren über die Lande gezogen bin, schaute vorbei. Später wurden auch Uwes bessere Hälfte Hanne, Claudia Wittek und Klaus-Dieter Becker gesehen, aber bis dahin war noch etwas zu laufen. Anders war das nur mit Werner Ihlow vom TV Norden, so wie bei der bekannten Geschichte von Hase und Igel: Zu jedem Verpflegungs- und Wechselpunkt, zu dem ich auch kam: Werner war schon da...

Inzwischen mehrten sich die Staffelläufer, die uns überholten (die Staffeln starteten um 9.00 Uhr). In Upschört (km 45) war der erste Wechselpunkt, an dem man das Rennen (ganz offiziell gewertet) vorzeitig beenden konnte. Dort finishten u.a. Horst Preisler, Torsten Schacht und Folkert Redenius ihr diesjähriges Rennen. Für Ingo und mich wurde es auch mühevoller. Wieder mehr Sicht auf die schöne Landschaft bedeutete auch mehr Gegenwind. Die Sonne zeigte deutlich, welche Wärme sie auch im Oktober noch nach Ostfriesland bringen kann. Arend wurde zwischenzeitlich überholt. Bei km 52 (Reepsholt) ließen sich Helmut Rosieka und sein Bremer Sportfreund Winfried Böttjer werten.

In Abickhafe (km 56) wurde ich bestens von Jürgen und Ewald verpflegt. Zuvor ließ Ingo ein wenig abreißen, zog aber wieder vorbei, während ich ein paar der wenigen Büsche zu einer kurzen unfreiwilligen Rast aufsuchte. Die Eigenverpflegung... Jetzt kamen drei immer wieder wichtige Zwischenziele näher: Die Sechs-Stunden-Marke, die 60 km und der Verpflegungsstand bei km 61 mit Kea und Anneliese - heute das Ziel für Herman Euverman.

Die letzte Etappe ist mit 11 km die längste - und die windanfälligste. Hier galt es zu kämpfen. Zwei Leute, die gar nicht mitgelaufen sind, waren nun meine ständigen Begleiter im Geiste. Da war einmal Badwater-Finisher Bernhard Sesterheim, der mir vor drei Wochen seinen Krisenbewältigungszauberspruch beim Waldhessenlauf mit auf den Weg gab. Allein mit der Lautstärke hielt ich mich etwas zurück. Und da war noch Deutschlandlauf-Finisher Schek kee Lo, der mir zwei Tage zuvor beim Weißbier in einer Hamburger Kneipe erklärte, dass man "einfach in den Schmerz hineingehen" müsse, um weiter zu kommen. Jungs, recht habt ihr beide, froh und stolz hinein in den leichten Müdigkeitsschmerz. Und so ging es auch ohne Gehpause bis ins Ziel, wenngleich nicht so schnell wie im Vorjahr, als es noch einige Rivalen zu versägen galt.

Der Schlussabschnitt hat auch seinen Reiz. Hinter der Autobahnbrücke wird es recht abwechslungsreich. Eine weitere - längenneutrale - Umleitung um eine Bahnübergangsbaustelle herum und dann wieder bei einer anderen Bahnstrecke den Kopf einziehen. Die bereits im Vorjahr unterquerte Eisenbahnklappbrücke hat im Bereich des Grasweges aber nur eine lichte Höhe von ca. 1,40 m – abzüglich einiger cm für eine Auspolsterung. Nach einigen km zwischen Kampf und Genuss war das Ziel nahe. Ein Blick auf Handelshafen und eine schöne Brücke und da war sie auch schon, die Zielgasse in der kreisfreien Jadestadt Wilhelmshaven mit vielen Zuschauern und persönlicher Begrüßung durch den Sprecher. In der Halle gab es den bewährten Eintopf für alle Ultras – und das nicht minder bewährte alkoholfreie Weißbier. Ebenfalls bewährt: das Team aus dem Massageraum.

Diesmal besonders erfolgreich: Thomas Drößler (5:29:41 Std.) vor Jan-Albert Lantink (5:37:10 Std.) und Torsten Goede (5:38:36 Std.) sowie Anke Drescher (Frauenstreckenrekord: 6:23:15 Std.) vor Manuela Köhne (7:05.42 Std.) und Maria Rolfes (7:49:41 Std.). 59 Ultras und damit vier mehr als 2004 erreichten Wilhelmshaven, 11 (+2) beendeten Ihr Rennen bei km 45, 52 oder 61 und kamen so in die ergänzende Wertung. Ferner waren zahlreiche Staffeln am Start, so dass erneut über 500 Sportler an dieser wunderbaren Veranstaltung beteiligt waren. Der Erlös kommt dem gemeinnützigen Verein für Leukämie- und Krebsforschung e.V., Graf-Enno-Str. 24, 26603 Aurich zugute (Konto Nr. 24 000 bei der Sparkasse Aurich-Norden, BLZ 283 500 00).

Ergebnisse und Fotos unter www.on-online.de, Homepage des Ems-Jade-Laufs unter www.ems-jade-lauf.de (mit ausführlicher Streckenbeschreibung).

© Frank Berka, 29.10.2005

Weitere Info's und Berichte zum Lauf:


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