Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Berichte - Ultramarathon beim Steppenhahn (06.2001)

Zufälliges Zitat

"You're better than you think you are and you can do more than you think you can!"

Ken Chlouber at Leadville

Nächster Ultramarathon

Franz Leins, Ultraläufer vom LC Waldachtal berichtet vom

Swiss Alpine Postmarathon 2000

in Davos

Streckenlänge 30,9 Km / 42,195 Km / 78,4 Km

Davos der größte Ferienort der Alpen lud Läufer/innen ein, die ihre läuferische Herausvorderung, auf eine besondere Art und Weise suchen. Auf den drei angebotenen Strecke beteiligten sich 13 Waldachtaler Läufer/innen und eine vierköpige Betreuer-umd Fangruppe die die Farben des LCW`s eindrucksvoll ins Licht setzten.

Der K 30 der gleichzeitig mit dem K78 um 8 Uhr im Davoser Stadion auf den langen Trail mit Ziel in Filisur gestartet wird, ist keinesfalls nur für Einsteiger und Hobbyläufer gedacht. Die landschaftlich sehr schöne, aber auch anspruchsvolle Strecke erfordert neben einer guten Kondititon höchste Aufmerksamkeit angesichts dem immer wieder wechselndem Untergrund. Geht es die ersten 10 Km noch verhältnismäßig einfach auf der Straße, erwartet die Läufer/innen von Km 11 bis 14 eine harte Steigung die viele zum Wandern zwingen. Das anschließende bergablaufen durch das einmalig schöne Landwassertal entschädigte die Läufer von der Strapaze des bergauflaufens. Nach dem die wildromantischen Zügenschluch-ten, sowie das tollkühne Wiesner Viaduckt passiert ist, geht es für die K 30èr nochmals über Geröll-und Wurzelwegen mit kurzen kräftigen Steigungen zur Sache bevor sie in Filisur wohlverdient zum Endspurt ansetzten. Erstmalig auf so einer langen Strecke waren Christina Ferl und Gisela Rath unterwegs. Inspiriert durch das besondere Ambiente des ,,Swiss-Alpine" liefen beide gemeinsam recht locker die gesamte Distanz und finischten nach gut dreieinhalb Stunden in Filisur. Ihre gute Trainigsvorbereitung, auf diesen Wettkampf optimal ausnütztend, und von der schönen abwechslungsreichen Streckenführung motiviert unterbot Claudia Leins ihr persönliches Ziel. Mit Thomas Kaiser, der diesen Lauf als Vorbereitung für den Jungfraumarathon nutzte und gleichzeitig für seinen Bruder Jürgen das Anfangstempo bestimmte, kam das K 30 Quartett komplett ins Ziel.

Der K 78 der bis Filisur identisch mit dem K 30 ist, zeigt mit seinen nackten Zahlen 78,4 Kilometern und einer Höhendifferenz von plus/minus 2320 Metern nicht sein wahres Gesicht Wechselnde Wetterbedingungen, wie Regen, Kälte, eisiger Wind, kurze Sonneneinstrahlung und das in einer Höhenlage von über 2600 Metern, gepaart mit extremen Aufstiegen und mit genauso steilen Abstiegen über steinige, vom Dauerregen schlammigen und glitschigen sehr exponierten schmalen Bergpfaden und Schneefeldern machen diesen langen Trail zu dem was er ist, zum größten und schwierigsten Ultra-Marathon-Berglauf der Welt. Der K 78 war das Jahresziel der LCW-Ultraläufer, und sieben Läufer/innen stellten sich nach intensiven, mehrmonatigen, gemeinsamen Training dieser Aufgabe. Ultaspezialistin Brigitta Plathe, die den K 78 erstmalig 1998 und den K 42 im Jahr 1999 erfolgreich meisterte, wußte genau was sie erwartet. Mitten in ihrer Wettkampfsaison stehend, teilte sie sich diesen Lauf mental in die verschiedensten Etappen ein, und finischte mit einer ausgezeichneten Zeit.

Jürgen Kaiser, ein 100 Km Spezialist, und ebenfalls K 78 erfahren, erreichte mit deutlichem Vorsprung als erster LCW`ler den höchsten Punkt der Strecke die Keschhütte auf 2632 Höhenmetern. Auf dem Panoramatrail, einem schmaler, hochalpiner teilweise exponierter Bergpfad, stoppte ihn kurzzeitig ein Wadenkrampf nach einem Fehltritt. Seine Zeit deutlich unter 9 Stunden unterstreicht seine Klasse als einer der besten Waldachtaler Ultraläufer. Bis Bergün, dem Startort des Marathonlaufes konnte Franz Leins noch einigermaßen auf den Fersen von Kaiser folgen. Nicht ganz so stark im Berglauf startete Leins auf dem Panoramatrail richtig durch, und verschärfte sein Tempo nach dem Scalettapass. Sei Ziel die 9 Stundenmarke zu unterbieten verhinderte 15 Km vor Schluß ein umgeknigter Knöchel. Als Neueinsteiger bei den LCW-Ultra`s setzte sich Thomas Richter eindrucksvoll in Szene. Seine bereits im Training gezeigten Leistungen konnte er bei diesem Laufevent voll umsetzten. Besonders auf den letzten 18 Km die ständig die allerhöchste Konzentrazion erforderten meisterte er als einer der besten LCW`ler. Edgar Hirth und Albrecht Beck, beide 100 Km Läufer, bildeten mit Roland Hamm, der bereits 1998 den K 42 erfolgreich lief, bis zur Hälfte der Strecke ein Trio. Danach gegenseitig motivierend zogen sich Hirth und Hamm hinauf zur Keschhütte und beendete nach einer für beide imposanten Energie-leistung zusammen den Lauf im Davoser Sportstadion. Mit dem kräftezehrenden anstrengenden Aufstieg in den Beinen ließ es Beck auf der Berabpassage etwas ruhiger angehen, da es für ihn als großer Läufer auf diesem harten Gelände besonders schwer war einen sicheren Tritt zu finden. Sichtlich zufrieden auf der Stadionrunde finischte Beck in seiner geplanten Laufzeit.

Der K 42 mit seinem Start in Bergün und der gleichen Anfangsstrecke wie vom K 78 bis zur Keschhütte war die Herausvorderung, die sich Ines Hirth und Willi Rath suchten. Deutlich bekamen beide die abnormale Streckenführung kurz nach der Keschhütte zu spüren. Da der Panoramatrail für alle Athleten überlastet gewesen wäre, mußten die Marathoni`s steil hinab zur Alp Funtauna um auf dem Scalettapass wieder auf die gemeinsame Streckenführung zu kommen. Kurz hintereinander erreichten Hirth und Rath nach 42 Kilometern mit plus 1890 und minus 1710 Höhenmetern das Ziel in Davos.

Grundlage dieser imposanten Leistung die alle LCW-Läufer/innen beim Davoser Alpinmarathon ohne größere Plessuren meisterten, war neben dem aufwendigen gemeinsamen Training als Gruppe, daß jeder für sich sein persönliches Ziel ohne äußeren Leistungsdruck erreicht. Das Fan und Betreuerteam Klaus Plathe, Katrin Kaiser, Klaus Ferl und Evi leistete unermüdlich an den ihnen zugänlichen Stellen hervorragende Arbeit.

Ergebnisse   K 30  30,9 Km    

Thomas Kaiser        2 h 39 min 36 sec
Claudia Leins        3 h 09 min 39 sec
Gisela Rath          3 h 35 min 15 sec
Christina Ferl       3 h 35 min 15 sec

Ergebnisse   K 42  42,195 Km  plus 1890/minus 1710 Höhenmeter

Willi Rath           6 h  02 min 27 sec
Ines Hirth           6 h  20 min 20 sec

Ergebnisse     K 78 Königsklasse      78,4 Km   plus/minus 2320 Höhenmeter

Jürgen Kaiser        8 h 52 min 53 sec
Franz Leins          9 h 16 min 22 sec
Thomas Richter       9 h 50 min 26 sec
Edgar Hirth         10 h 15 min 05 sec                  
Roland Hamm         10 h 15 min 05 sec
Brigitta Plathe     10 h 41 min 13 sec
Albrecht Beck       10 h 49 min 31 sec