Abgezockt in Almere! oder Es hätte so schön sein können!

Warum nach Almere zum 24-Stunden-Lauf? Na, ja! Es ist die letzte Gelegenheit in erreichbarer Nähe noch einen 24er für dieses Jahr zu laufen. Mühlhausen ist zu weit weg, wenn man Montags wieder arbeiten muss, fehlt einfach der Schlaf, um nach 24 Stunden mehr als 500 Kilometer auf der Autobahn zu bewältigen. Außerdem ist der Termin von Freitag auf Samstag, direkt nach dem Tag der Deutschen Einheit ideal für einen Brückentag und daraus resultierend eine stressfreie An- bzw. auch wieder Abfahrt. Wäre nur der Preis: Startgeld für den 24-Stunden-Lauf 150 Euro. Jawohl Euro, nicht etwa Gulden oder DM - nein EURO! Also umgerechnet locker 300 Deutsche Märker, auch wenn´s die offiziell gar nicht mehr gibt.

Die Nachfrage beim Veranstalter bringt´s an den Tag. Das Startgeld ist eigentlich gar kein Startgeld, sondern eine Spende für die "Freunde der Multiple Sklerose (MS) Forschung". Aha, es ist also für einen guten Zweck, und außerdem ist es nach Mühlhausen um so viel weiter, dass der Unterschied zwischen den Startgeldern von den Fahrttkosten wahrscheinlich wieder aufgebraucht würde.

Obwohl wir von einem Kenner der niederländischen Ultramarathon-Szene vor einer schwierigen Strecke und einer schlechten Organisation gewarnt wurden, haben wir, d.h.: hat Conny entschieden, wir probieren es einfach. Wim Epskamp und Lies Hejnen sollen auch teilnehmen, zwei bekannte und nette Ultras aus den Niederlanden, dazu die Gummersbacher Truppe mit Petra Pflitsch, Harald Wandt und Robert Häuser - wird schon werden. Zumal der verletzungsbedingte Ausstieg bei der EM in Gravigny/F und der Verlust der Deutschen Jahresbestleistung bei Conny doch ziemlich "drückte".

Also los! Augen zu und durch! Brückentag gesichert, Wohnmobil gepackt und ab nach Almere. Vorher haben die Götter aber die Information gesetzt - und davon gab es offensichtlich zu wenig. Die Annahme, man wisse genug, wenn man das Startgeld kennt, von dem einen oder anderen etwas über die Strecke erfährt, gewarnt ist, dass die Rundenzählung etwa schon `mal die eine oder andere Runde "schlabbert", sollte sich als fataler Trugschluss erweisen. Eigentlich hätte man es ahnen können - aber wer lässt sich schon davon abhalten, wenn die Startunterlagen nicht rechtzeitig eintreffen, Schließlich gibt es eine Internetseite des Veranstalters mit der Möglichkeit, einen Deutschen Text auszudrucken. Dass als einzige Bestätigung der Anmeldung per Mail drei Tage vor dem Start eine Wegbeschreibung ohne weiteren Kommentar auf dem Rechner ist, beweist immerhin, dass die Anmeldung eingegangen und verarbeitet ist. Die Tatsache, dass diese Mail eigentlich gar nicht an uns, sondern an Helmut Pflitsch gerichtet ist, kann einen erfahrenen Ultra doch nicht erschrecken.

Das Ziel war klar: die letzte ohne größeren Aufwand erreichbare Möglichkeit auf einen 24er für dieses Jahr nutzen, eine persönliche Bestleistung aufstellen (schließlich stimmte die Form für die EM, also sollte sie auch noch dafür reichen) und nach Möglichkeit die Deutsche Jahresbestleistung über 194,7 Kilometer übertreffen. Auf nach Almere!

Am Donnerstag Nachmittag angekommen, konnten wir uns von den gewaltigen Anstrengungen überzeugen, die der Veranstalter unternahm, um die Veranstaltung und die Sponsoren ordentlich zu präsentieren. Nach 13 Veranstaltungen dieser Art, bei denen bis jeweils mehr als 50.000 Euro an Start- und Sponsorengeldern erwirtschaftet werden konnten, war eine unübersehbare Routine bei allen Vorbereitungen zu erkennen. Wenn der Lauf mit einer ähnlichen Routine stattfinden würde, sollte das schon gut gehen. Die Strecke ist zwar nicht so prickelnd, typisches unebenes Ziegelplaster über weite Strecken, eine Fußgängerbrücke mit von Runde zu Runde sicher anwachsendem Anstieg, die berümt-berüchtigten "Drempels" und die eine oder andere Bordsteinkante, gewürzt mit querlaufenden Entwässerungsrinnen, aber da hat man schon Schlimmeres überlebt. "Wenn ich da an Reichenbach denke," sagte Conny, "da konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das gehen sollte, ist es hier doch geradezu human. Und in Reichenbach bin ich am Ende sogar Deutsche Meisterin geworden - wird schon klappen!".

Freitag, der Start ist übrigens um 17.00 Uhr, konnten wir den Einzug der Staffeln mit Gefolge beobachten. Nachdem wir erfahren hatten, dass sich gerade 11 Aufrechte an den 24-Stunden-Sololauf machen wollten, hatten wir uns schon gefragt, wo denn die im Vorfeld propagierte enorme Beteiligung herkommen sollte. Zwar war noch ein 12- und ein 6-Stunden-Lauf mit im Programm, aber auch da hielten sich die Teilnehmerzahlen in (engen) Grenzen. Langer Rede kurzer Sinn: insgesamt 160 Teilnehmer verteilt auf die Einzelläufe und Staffelwettbewerbe standen um 17.00 Uhr am Start und strahlten eine fröhliche und erwartungsfrohe Atmosphäre aus. Was noch fehlte, war die Wettkampfverpflegung, Tische standen zwar bereit, aber offensichtlich war man der Meinung, direkt zu Beginn braucht der gemeine Ultra nichts an Verpflegung.

Nach ca. einer Stunde, wie üblich habe ich Conny aus dem Wohnmobil versorgt und war deshalb gar nicht auf die Idee gekommen, nachzuschauen, ob es denn in der Zwischenzeit mit der Verpflegung vorangegangen war, wurde ich von Angelika Steinborn gefragt: du, sag mal, kann das sein, dass die immer noch keine Verpflegung aufgebaut haben??? Was natürlich bedeutete: ich habe Durst, kannst du nicht mal fragen gehen, wann es denn was gibt? Was ich natürlich dann auch tat. Die Antwort haute mich glatt aus den Schuhen. Wer bis dahin noch nicht gemerkt hatte, dass er als Läufer lediglich Staffage ohne Wert für ein gewaltiges Sponsorenspektakel rund um die MS-Stiftung geworden ist, der konnte das jetzt erfahren. Mit beleidigter Miene erklärte mir einer der vielen Organisatoren, die alle wichtig mit Knopf im Ohr und ständiger Funkverbindung untereinander herumliefen, die Verpflegung sei in der Halle aufgebaut worden. Wobei er die in einer Mehrzwecksporthalle mit mehreren unterteilbaren Plätzen an hinterster Position befindliche Halle meinte. Die zuerst erreichbare, wenn man schon eine Halle für die Verpflegung nutzt, war für eine VIP-Veranstaltung der Sponsoren und der MS-Stiftung belegt, in der nächsten fand eine Präsentation eines Sponsors statt. Die Verpflegungshalle war am Ende des Ganges, ca. 50 Meter abseits der Streckenführung. Um sie zu erreichen, musste man die Strecke verlassen und zu allem Überfluss auch noch über Absätze mit doppelter Stufenhöhe "klettern". Auf meine konsternierte Frage, wie man denn auf die Idee kommen kann, die Läufer zur Verpflegung von der Strecke zu holen, bekam ich zur Antwort, wenn das ein Problem für den Läufer wäre, könnte ich ja für meinen Läufer die Getränke aus der Halle holen. Womit wir auch schon beim Umfang der "Verpflegung" wären. "Getränke" war tatsächlich das Einzige, was an Verpflegung für die Läufer vorgesehen war. Und "Getränke" bedeutete: Kaffee, Tee, Extran-Iso-Drink. Beispielhaft: vor dem "Verpflegungsstand" gab es einen Karton mit Trinkflaschen, in die man das Extran-Getränk füllen konnte, damit man nicht nach jeder Runde in die Halle musste. Der "Verpflegungsstand" hatte eine Theke von ca. einem halben Meter und wurde von Mitgliedern der Staffeln, den Helfern, Begleitern, Zuschauern und sonstigen Personen, die den Weg in die Halle gefunden hatten genutzt. In der Folge hatte das zur Konsequenz, dass man für ein Getränk anstand, da sich hinter dem halben Meter Theke drei Personen befanden, die entweder miteinander oder mit ihren Gästen in rege Gespräche vertieft waren, bei denen ein eiliger Läufer nur störte. Auf Nachfrage wurde die Verpflegung später dann komfortabel um Apfel-, Orangen- und Bananenstücke erweitert. Offensichtlich war das eine so epochale Errungenschaft, dass ich bei jedem Besuch der Verpflegungsstelle (hin und wieder habe ich dort für andere LäuferInnen Iso-Getränk besorgt) freudig auf das Angebot hingewiesen wurde.

In der Zwischenzeit entwickelte sich die Veranstaltung. Die Staffeln verbreiteten eine fröhliche Stimmung. Unterstützt von der über die ganze Nacht angebotene Lautsprecherbeschallung mit eingängiger Musik tanzten die Mitglieder der Staffeln vor ihren Zelten und hatten richtig Spaß. Im Zusammenspiel mit der stimmungsvollen Beleuchtung ein würdiger Rahmen für eine schöne Veranstaltung!

Irgendwann kam ein weiterer Zugehöriger der Organisation mit einem Knopf im Ohr zu mir an das Wohnmobil und fragte mich, was es denn für Probleme mit der Verpflegung geben würde. Ich erklärte ihm, dass, wenn ein Läufer alleine zu dieser Veranstaltung kommt und vorhat 200 km zu laufen, er alleine durch den Weg zur Verpflegung im Laufe der Veranstaltung mehr als zwei Stunden Zeit verlieren würde, wenn er auf jeder Runde (138 Runden = ca. 200km) in die Halle zum Trinken solle. Der Mensch war völlig erstaunt: das machen wir seit 14 Jahren so! Und nie hat es damit Probleme gegeben.

Zwiegespräch:

>> Ja - vielleicht ist das der Grund, warum nur 11 Starter bei den Sololäufern im Rennen sind.<<

>>Nein - es steht in der Information, dass es für die Läufer keine Verpflegung gibt, und man das selbst organisieren muss.<<

>> In unserer Information steht davon kein Wort.<<

>> Doch - muss stehen, das ist die offizielle Information, die haben Sie zugesandt bekommen.<<

>>Wir haben außer einer Wegbeschreibung per E-Mail keine Information bekommen.<<

>> Das kann nicht sein!<<.

>>Ist aber so, und außerdem haben wir die deutsche Seite aus dem Internet ausgedruckt, das steht auch kein Wort über die Verpflegung<<

>>Sehen Sie, wenn es da nicht steht, können Sie es auch nicht erwarten<<.

Es hatte also keinen Zweck!

Conny hatte sich in der Zwischenzeit eingelaufen und steuerte auf ein gute Leistung zu. Für eine wirkliche Prognose war es noch viel zu früh. Die Staffeln hatten ihren Spaß. Die Sponsoren-Veranstaltung in der ersten Halle ging langsam dem Ende zu. Ergebnislisten mit Zwischenergebnissen waren nicht vorgesehen.

Zwiegespräch:

>>Dafür gibt es einen Bildschirm in der Cafeteria, da sind immer die aktuellen Ergebnisse zu sehen>>

>>Ist das der kleine Computerbildschirm direkt neben dem Eingang?<<

>>Ja, Sie kennen ihn also, so müssen Sie auch wissen, dass dort die Ergebnisse gezeigt werden<<

>>Ich habe nur Werbung für Ihre Sponsoren und die Teilnehmer der Staffelläufe gesehen<<

>>Da müssen Sie etwas Geduld haben, wir können nicht alles auf einmal zeigen, die Ergebnisse kommen da auch<<

>>Gibt es keine Listen zum Ausdrucken und mitnehmen<<

>>Das ist nicht vorgesehen, aber fragen Sie im Büro, vielleicht druckt man Ihnen eine Liste aus<<

Einer der Organisatoren hatte dann ein Einsehen und brachte für Einzelläufer Listen mit den stündlichen Zwischenergebnissen. Das funktionierte so lange, bis dieser Mensch seine wohlverdiente Nachtruhe antrat. Also marschierte ich von da an jede Stunde in das Organisationsbüro, um mich da wie ein verkleideter Indianer anstarren zu lassen und die Frage: "Was - schon wieder!?" mit einem höflichen Lächeln zu beantworten.

Mittlerweile waren auch die 12-Stunden-Läufer auf der Strecke. Langsam war die Nacht zu Ende. Connys Leistung stabilisierte sich, so dass man die ersten vorsichtigen Hochrechnungen Richtung 200 KM anstellen konnte. Conny war müde und kaputt. Die Aussicht auf eine neue Deutsche Jahresbestleistung konnte zwar verhindern, dass sie sich in die Müdigkeit ergab, brachte aber keinen wirklichen Motivationsschub.

Nun war ich als "Sklaventreiber" gefragt! Mit allen möglichen Mätzchen und immer neuen Ideen gelang es mir, die Phase der Krise zu überwinden. Um 11.00 Uhr morgens stiegen die 6-Stunden-Läufer ins Geschehen ein, und die Zeit bis zum Ende war greifbar geworden. Conny lag mit ihren Zwischenzeiten immer in einem Fenster zwischen 196 und 201 Kilometern Endleistung nach 24 Stunden. Allerdings weiß man ja, dass die letzen Stunden auch noch ans Eingemachte gehen und ich rechnete nicht wirklich damit, dass die 200 Kilometer Marke fallen würde. Wichtig war jetzt, die neue Jahresbestleistung abzusichern. Als erkennbar war, dass Conny den vor ihr auf dem dritten Gesamtrang liegenden Christof Schwarzer würde packen können, habe ich Connys gesamtes Streben darauf gelenkt, diesen Platz anzugreifen, was ihr in bravouröser Manier gelang. Am Ende hatte sie nicht nur drei Runden je 1453 Meter Rückstand zugelaufen, sondern rund 10 Kilometer Vorsprung erarbeitet.

Den Organisatoren fiel nun langsam auf, dass es wohl bei den beiden Damen im 24er Feld eine herausragende Leistung geben könnte. Plötzlich interessierten sie sich für Conny und es gelang mir sogar, zu erreichen, dass auf den Listen statt Carolina Bullig nun Cornelia Bullig stand. Eigentlich hatte ich schon aufgegeben, darum zu bitten, dass man den Namen berichtigt, jetzt war die Chance - und es gelang wirklich. Der fünfte Mensch mit Knopf im Ohr, der mir versprach: "Kein Problem, das ändern wir sofort!" , wusste wohl, wem er das sagen musste, damit es auch wirklich geschah. Nach ca. einer halben Stunde konnte sogar festgestellt werden, wo der Streckenrekord für die Damen stand. Ein stolzer Mann mit Knopf im Ohr kam mit einem Zettel zu mir, auf dem zu lesen stand: 1999, 135,935 KM, Lies Hijnen. Der war schon jetzt um fast 40 Kilometer gebrochen!!

Langsam war Zeit, sich zu orientieren, wo denn die Siegerehrung stattfinden sollte. Logisch wäre sicher in der Halle, in der für die VIP-Veranstaltung schon alles aufgebaut worden war. Ein würdiger Rahmen für den im deutschen Text der Internet-Seite angekündigten Schlussabend, zu dem Läufer, Betreuer und Helfer eingeladen sind. Mein Blick war sicher etwas sparsam, als ich bemerkte, dass die Halle bereits vollständig geräumt war. Na ja! Dann findet das Ganze sicher in der Cafeteria statt.

Für die letzte Runde gab es ein Sandsäckchen, um die Startnummer zu beschweren, damit die Läufer nicht an der Strecke warten mussten, bis die Restmeter gemessen waren. Ein Mensch mit Knopf im Ohr brachte mir für Conny das Säckchen eigens an unser Wohnmobil. Also, freundlich waren die Leute, da kann man wirklich nichts sagen. Angesichts der guten Leistung ist man ja auch eher versöhnungsbereit und leichter geneigt, über Unzulänglichkeiten hinwegzusehen. Dass es für Conny nicht ganz für die 200 KM gereicht hat, hatte sich in den letzten 2 Stunden schon abgezeichnet, daher überwog die Freude über sehr gute 198,893 KM und die neue Deutsche Jahresbestleistung.

Der richtige Schock kam allerdings noch! Was zuerst nur ein wenig Verwunderung hervorgerufen hatte, nämlich, dass die Staffelläufer alle schon vor dem Ablauf der 24 Stunden mit Blumen und Medaillen bedacht waren, war der Ersatz für eine Siegerehrung, wie man sie eigentlich erwartet hätte. Kurz nach dem Ablauf der 24 Stunden wurden alle LäuferInnen sowohl die Einzel- als auch die Staffelläufer namentlich genannt und zu einem Defilee vor die Sponsorenwerbung gerufen. Dort beklatschte man sich gegenseitig - das war es!

Zwiegespräch:

>>War das jetzt Alles?<<

>> Natürlich - was meinen Sie denn?<<

>>Ja - ich dachte an eine Siegerehrung oder so was...<<

>>Die gibt es nicht, dafür gibt es am 19. Oktober (also zwei Wochen später) ein Fest, da können Sie auch kommen, und wenn Sie etwas gewonnen haben, dann gibt es das bei diesem Fest überreicht<<

>>Soll das heißen, Sie erwarten ernsthaft, dass wir in zwei Wochen zur Siegerehrung wiederkommen!!??<<

>>Nein, wir wissen, dass das aus Deutschland zu weit ist. Wir haben auch einen Teilnehmer aus Schweden, da wissen wir auch, dass er nicht kommen kann. Wenn Sie etwas gewonnen haben, dann bekommen Sie es nach dem Fest zugesandt.<<

>>und jetzt... Ist jetzt definitiv Schluss der Veranstaltung? Was ist mit Urkunde, Ergebnislisten etc.<<

>>Das steht in der Information, die Sie zugesandt bekommen haben, es gibt heute keine Ergebnisse. Am 19. Oktober gibt es ein Fest, da gibt es das alles.<<

>>Sie wissen doch, dass wir keine Unterlagen zugesandt bekommen hatten und in der Deutschen Übersetzung Ihrer Internetseite steht, dass es einen Schlussabend gibt. Da steht nichts von einem Fest am 19. Oktober<<

>> Ja - das kann passieren....<<

Langer Rede... am Ende gab es eine vorläufige Ergebnisliste. Wohl wollte man den schwierigen Deutschen, der aber auch dauernd auf neue Ideen kam, aus dem Pelz haben. Und es gab ganz ernsthaft die Aufforderung, doch im nächsten Jahr wieder zu kommen - jetzt wüssten wir ja, dass es keine Verpflegung und Siegerehrung gibt, da müsste man sich dann auch nicht mehr ärgern.

Also - wir werden ganz sicher nicht mehr nach Almere fahren. Auch nicht, wenn das Startgeld bei "0" Euro liegen sollte. Bei dieser Veranstaltung geht es nicht um den Ultramarathon-Sport. Die Läufer sind nur Staffage für eine Sponsorenveranstaltung. Kein Mensch interessiert sich dort wirklich für den Sport schlechthin. Man hat geschickt die Verbindung erkannt, zwischen extremer Leistung und einer schlimmen Krankheit, wie es Multiple Sklerose ist.

Diese Verbindung lässt sich hervorragend dazu benutzen, Sponsoren für die MS-Stiftung zu interessieren. Vom Grunde her eine durchaus positive Sache. Warum dafür Läufer verärgert werden müssen, bleibt mir nicht ganz einsichtig.

Wir haben uns in Almere kräftig abgezockt gefühlt - dabei hätte es so schön sein können!

Siegfried Bullig


© Sigi Bullig , 06. Oct.2002
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