Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Berichte - Ultramarathon beim Steppenhahn (12.2002)

Olne-Spa-Olne

Simmerath 01.12.2002
Wolfgang Braun / LG Mützenich

Wenn sich der Lauf doch so gut laufen würde, wie er sich spricht ... aber dann wäre er ja einer wie viele andere und das ist er bei weitem nicht. 1750 Höhenmeter auf 63,9 km über Pfade, wie es sie anderswo kaum noch gibt und dann stets steil hinauf und hinunter. Dazu noch die einzigartige Landschaft der Ardennen, mit ihren kleinen, urigen Dörfern. Also, wenn man den Kopf noch hoch bekam, denn einmal galt es, stets die Bodenbeschaffenheit im Auge zu behalten, und ein andermal war man irgendwann zu geschafft um noch einen Blick rundum werfen zu können, dann war es gleichzeitig eine Seightseeing-Tour für 6,40 EUR, worin auch noch nach dem Lauf eine Portion Lasagne und eine Poloshirt enthalten war.

Über 200 Starter setzten sich dann am 24.11.02, Sonntagmorgen um 8 Uhr bei 7°C in Bewegung.

War die Strecke nicht ganz so vermatscht wie im letzten Jahr, gab es dennoch genügend Abschnitte, an denen man nicht wusste, wo man den nächsten Schritt hintun sollte oder man nahm Umleitungen durch den Wald in Kauf. Auch war die Bodenbeschaffenheit sehr steinig, uneben und bei den An- und Abstiegen hatte der Veranstalter es geschafft, die wohl steilsten Wege ausfindig zu machen. Wobei wohl mancher Weg nicht mehr als solcher zu betiteln war.
Mountainbiker hatten ihre Freude an den vielen Schlammpassagen.

In Spa (km 30), dort war die zweite von 4 Verpflegungsstellen (15, 30, 40, 52 km), ging es dann extrem steil hoch, wobei selbst das Gehen schwer fiel. Endlich oben, folgte man der ca. 4 km langen, steinigen Waldstraße bis km 36 hinunter, jedoch konnten sich die Beine bei dem steinigen Untergrund gar nicht richtig erholen.
Jetzt wurde jede Steigung nur noch gegangen oder was man so unter Laufen eigentlich nicht mehr verstehen konnte. Das Läuferfeld hatte sich längst weit auseinandergezogen und alleine zog ich durch Feld und Wald. Die Strecke war sehr gut markiert, an jeder Abzweigung weiße Kreide auf dem Boden und Flatterband in den Bäumen.
Bei km 40 war einer der hartnäckigsten Anstiege zur Burgruine zu bewältigen.

Dann bei km 58 gings noch einmal so richtig zur Sache, eine 1 km lange Steigung, über belaubten, matschigen Boden, anschließend mit müden Beinen steil hinab, durch Schlamm bis km 62 und wer jetzt denkt, das wars, sah sich nach wenigen Metern Teerstraße eines besseren belehrt. Ich kannte diesen Anstieg noch vom letzten Jahr und hatte ihn die ganze Zeit über im Kopf.
War dann km 63 erreicht, hörte man schon den Ziel-Lautsprecher und es ging noch eben durch Felder und bei km 63.9 stolperte man über eine Wiese ins Ziel.

Die Organisation war sehr gut (Eigenverpflegung war ratsam dabei zu haben, bzw. konnte man an den Verpflegungsstellen deponieren lassen), die Strecke sehr gut (wenn man weiss, worauf man sich einlässt) und das ganze drum und dran familiär und freundlich.

Einziger Minuspunkt (was aber wahrscheinlich vielen nicht auffällt) ist die fehlende Siegerehrung. Das einzige ist die Durchsage (natürlich alles auf fanzösisch) der Plazierungen während des Zieleinlaufs. Darüber hinaus gibt es keine Erwähnung der erstplazierten Männer und Frauen. Hat doch der erste Mann eine Zeit von 4:36:50 h die erste Frau von 6:11 h hingelegt. Schade, dann hätte man den Lauf auch ohne Zeitnahme (wie Georgsmarienhütter Null) durchführen können.

Nichtsdestotrotz, dieser Lauf lohnt sich für alle, die gerne Cross und Berge zugleich über eine längere Distanz in schöner Landschaft und bei guter Organisation laufen möchten.


© Wolfgang Braun / LG Mützenich , 01. Dezember 2002
braunis.witze@t-online.de

Weitere Info's und Berichte zum Lauf: