Tritt ein, bring Glück herein

Stop, leider geschlassen!

 

Bericht 21.07.02 - 30. GMHütter Null in Georgsmarienhütte - Ultramarathon beim Steppenhahn (09.2003)

Zufälliges Zitat

"I had a dream - when I was Young - to run like the leaves - chased by the wind."

Albert Orban

Nächster Ultramarathon

Freundlicherweise vom Laufreport zur Verfügung gestellt!

Michael Göhner , 21. Juli 2002

...hier beißt man gerne oder Georg sagt, ich kenne die Strecke

Null-Wettkampf, Null-Zeitnahme, Null-Platzierungen, Null-Streckenposten was wie die Kennzeichen eines gewöhnlichen Trainingslaufs anmuten (einer ohne unangekündigtes Ausscheidungsrennen) sind jedoch Attribute einer offiziellen Laufveranstaltung. Können Sie sich vorstellen, dass ein Lauf unter diesen Bedingungen Interesse findet oder gar zu einer Traditionsveranstaltung werden könnte?

Sicherlich keine Frage für die TeilnehmerInnen der 30. GMHütter Null am letzten Sonntag. Darunte r sind nicht wenige, die bereits zum fünften oder zehnten Mal am Start standen schier undenkbar ist es für Gudrun und Werner Peschel diesem Ereignis fern zu bleiben (27 Mal teilgenommen). Deutschlands einziger Freundschafts- und Erlebnislauf lockt immerhin ca. 150 (jeden vorletzten Sonntag im Juli) bis 180 TeilnehmerInnen (jeden 2. Samstag im Dezember). Die Strecke führt auf dem Wanderweg 0 (sprich: die Null) über 50 km und über 860 Höhenmeter durch den Teutoburger Wald rund um die südlich von Osnabrück gelegene Stadt Georgsmarienhütte.

Der Veranstalter Georg Rollfing hat sich von Anfang an (1987) vorgenommen die Bedürfnisse der Läufer in den Mittelpunkt zu stellen und es gelingt ihm und er wird mit vielen StammläuferInnen belohnt. Neben den laufspezifischen Eigenheiten gibt es noch weitere Besonderheiten, die man nur bei diesem Lauf erleben kann. Falls gewünscht dürfen langsame Läufer vor dem offiziellen Start auf die Strecke gehen. Es gibt ein Nudelessen am Vorabend, ein Frühstück und ein Vesper nach de m Lauf, alles mit echtem Geschirr. Es gibt extra Auszeichnungen für die erste, fünfte und zehnte Teilnahme. Wer diese drei Stufen erreicht, dem werden dafür die Titel Nuller, Berg- und Talführer bzw. Magister bergum et talum in dieser Reihenfolge verliehen und somit ab der zweiten Stufe beurkundet, dass ma n die Strecke kennt. Neben der zusätzlichen Motivation hat das einen ganz pragmatischen Grund. Da die Strecke nur durch die weiße Null gekennzeichnet ist , sind einige kundige Führer für die Neulinge recht hilfreich. Davon gibt es mittlerweile auch genügend ,den bei diesem Lauf wurde der 252. Berg- und Talführer und der 104. Magister geehrt. Deshalb muss auch niemand bange sein unterwegs verloren zu gehen. Außerdem schafft Georg Rollfing etwas an dem ander e meist kläglich scheitern, nämlich die persönliche Urkunde unmittelbar nach dem Zieleinlauf ohne Zeitverzug anzubieten sogar zum selber pflücken! Selbst die Ehrungen werden für die Masse nur mit unbedeutender Wartezeit direkt nach dem inoffiziellen Zielschluss (ca. 6 Std.) vorgenommen. Und das alles gibt es für sage und schreibe 15 Euro! Ein Preis-Leistungsverhältnis, das man bei vielen anderen Veranstaltungen, besonders bei den großen, meist vergebens sucht. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, das Rollfing mit nur 5 HelferInnen plus DRK diese Service bietet (hier darf man guten Gewissens von Service sprechen)!

Die Strecke? Sie wollen es auch einmal wagen? Die Strecke lässt sich mit wesentlich weniger Worten beschreiben als das vorbildliche Drumherum. Je nach Ausdauerfähigkeiten ist die Strecke als anspruchsvoll bis schwer einzustufen. Wer Monschau, Hermann oder den Eifelmarathon kennt kann sich hier noch auf eine Steigerung freuen. De r Streckenverlauf an sich ist nicht schwieriger, aber die unbefestigten Wege, die ca. die Hälfte der Distanz ausmachen, kosten extra Kraft und Zeit, weshalb man sich auch besser keine Zeitvorgaben setzt. Trotzdem trifft sich in GMHütte nich t nur die Ultraszene, auch reine Marathonläufer kamen wieder ohne Probleme ins Ziel. Außerdem meisterten immerhin 26 Frauen die Herausforderung. Bedingung dafür ist, wie bei jedem längeren Lauf, eine bewußte Tempogestaltung, und sich nicht auf längere Abschnitte ohne kundigen Begleiter vorzuwagen. Einige Abzweigungen sind nur schwer zu erkennen, besonders wenn die Aufmerksamkeit gerade von Wurzeln oder Pfützen gefesselt wird.

Was nach dem gesagten nicht überraschend ist: Es gibt keine Sieger und keine Verlierer! Es gibt nur Nuller, die nach 50 km im Ziel sind und die anderen Nuller, die freiwillig etwas länger laufen, weil sie unterwegs ein paar Nullen verpaßt haben.

Es grüßt ein frisch gebackener Nuller!


© Michael Göhner , 21. Juli 2002

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