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Frank Wehran , 19. November 2004Bottropper Herbstwaldlauf (Unsere Haus- und Hofstrecke) 2004
Angefangen hat alles im letzten Jahr wo ich das erste Mal die Strecke erlebt und geschafft habe. Ein Bericht habe ich mit Absicht nicht geschrieben weil das gleiche wie bei Frank Hildebrand drin stehen würde.
In diesem Jahr war der Bottropper eigentlich gar nicht so vorgesehen. Der Ruhrmarathon durch unser schönes Ruhrgebiet im Frühjahr habe ich zusammen mit meinem Trainingskollegen Rolf zusammen durchgestanden der erste Marathon in unserem Läuferleben. Roland der nicht trainieren konnte sich jedoch angemeldet hatte begleitete uns bis kurz vor dem Halbmarathon.
Aber da unsere Kinder zusammen in eine Klasse gehen und wir versuchen oft miteinander zu trainieren kam irgendwann im August die Idee in Bottrop wieder die 50 zu laufen,
Roland hatte aufgrund seines Jobs am wenigsten Zeit zu trainieren und hat überwiegend nur die langen Läufe zusammen mit uns gemacht.
Aber wir hatten so viel Spaß beim Training das wir hoch motiviert in diesen Lauf gingen. Unsere Zielsetzung war unter 5 Stunden zu bleiben, normal müsste sogar 4:45 h klappen. Das Wetter war natürlich ein wichtiger Faktor am Samstag war das Wetter noch so schlecht das ich gesagt habe wenn das so bleibt kann man schnell eine halbe Stunde verlieren.
Vor dem Start war Roland und ich sehr früh Vorort, musste ja die Bekannten von Adler Bottrop begrüßen und ein kleines Pläuschken halten. Von hier noch einmal vielen Dank für die tolle Verpflegung unterwegs und an alle anderen die für die perfekte Organisation zuständig waren. Rolf kam ein wenig später und wir liefen uns ein wenig warm - bei 50km hat man ja eigentlich genug Zeit sich warm zu machen - kurz darauf kam der Rolf von meiner Arbeit ,der lief 25km und wünschte uns viel Glück. Superläufer04 sprach mich an und war zufrieden das ich keine Kilometer gut machen könne, weitere Steppenhühner hatte ich nicht gesehen aber es ging bei uns auch sehr hektisch zu.
Plötzlich viel Roland 3 min vor dem Start ein das er sein Stirnband vergessen hatte. Als er wieder kam ging alles sehr schnell, der Startschuss ertönte und wir liefen ganz locker hinter dem Feld her.
Wir überholten die ersten Läufer, und nach 500m auch den Steppenhahn, Ich wollte ihn eigentlich mal ansprechen aber er zog einen so großen Fantross hinter sich her das wir einfach weiter liefen. Der erste Kilometer war geschafft und die Zeit sagte 5:30min ein wenig zu schnell aber der erste Kilometer ist meistens zu schnell. Es lief also wie geplant waren doch für die erste 5:40 und für die zweite runde unter 5:30 (was noch geht) geplant. Der zweite Kilometer war auch schnell vorbei und die Uhr zeigte 4:40 viel zu schnell sagten wir und Rolf sagt das waren nur 900 Meter. Wir versuchten ein wenig kontinuierliche zu Laufen und das gelang nach dem ersten Verpflegungsstand bei Susanne und Elke, ich kenne halt viele Leute von Adler da habe ich öfters mit trainiert. Die Zeiten waren immer zwischen 4:55 und 5:15 wir waren gleichmäßiger das kam bei jeden Kilometer wieder raus wir Laufen gleichmäßig und Roland meinte gleichmäßig zu schnell, wir gehen später gleichmäßig kaputt. Ein komisches Gefühl denn wir sind ja eigentlich sehr unerfahren Roland 2 Marathons Rolf 1 Marathon und ich einen 50 er und einen Marathon. Aber Erfahrung ist auch manchmal schädlich weil man weis was noch kommt. Im letzten Jahr war das eigentlich noch schwerer weil ich den 50er ohne jede Marathonerfahrung gelaufen bin. Bei Kilometer 6 ungefähr gesellte sich Eike dazu, das erfuhr ich jedoch erst aus der Ergebnisliste. Wir liefen und quatschten über dies und das jubelten am Heidhofsee mit den tollen Leuten vom Verpflegungsstand und warteten die ganze Zeit auf die 25 er die uns im letzten Jahr bei Kilometer 11 überholten. Machten Scherze und hatten voll Spaß, hinter Kilometer 17 wo das große M für Marathon stand, gerade auf dem Weg zum Heidesee da kamen die 25er, zwei Mann . Die hatten sogar Zeit uns kurz anzusprechen - das sah super locker aus - der eine von den zwei ist ein Arbeitskollege von mir. Sie liefen also locker an uns vorbei und haben den Sieg wahrscheinlich auf den letzten Kilometren unter sich ausgemacht. Es ging Richtung Ziel und nun gesellte sich auch Nobert zu uns. Unser Tempo blieb weiterhin bei ca. 5:10 also gleichmäßig gleichmäßig zu schnell aber die erste Runde war ja schon fast vorbei, und bis jetzt keine probleme. Kurz vor Ende der ersten Runde dachte ich schon an das Ziel und redete über Britta meine Frau und das ich gleich von Ihr ein Kohlehydratgel bekomme (Noch vom Karstadt Marathon da gab es die bei km 30) und die Ergebnisse von den Kindern des LAV Oberhausen die beim 5,4 er mitgelaufen sind. Aber was war los am Ziel nur mein Bruder und seine Frau sowie meine Nicht wovon der Mann die 10 gelaufen war sah ich. Keine Britta kein Gel da sah ich Georg der Vater von 3 Kindern die auch beim 5,4 er liefen. Er sagte die anderen wären bei der Siegerehrung aber wir waren ja auch viel zu schnell. Petra die Frau von Roland war auch da und nahm Roland die Jacke ab. So ging es in die 2. Runde und unsere 5er Gruppe hielt gut zusammen. Die Durchgangszeit war 2:07 h viel zu schnell ich ahnte schon böses.
Ich erwartet jetzt Rolf von der Arbeit, dass er mir entgegen kommt und seine 25er beendet. Er kam dann bei km 2 auf der zweiten Runden wir wünschten uns sehr viel Glück und ich rechnete so mit einer Zielzeit von 2:05h für ihn, am Ende kamen 2:03h für ihn raus. Unser Tempo wurde mittlerweile etwas langsamer 5:20 - 5:30 min/km und unsere Gespräche wurden weniger, alle wurden leiser und die Steigungen wurden immer STEILER aber das kennt jeder der in Bottrop gelaufen ist. Das Elend begann dann kurz vor dem Verpflegungsstand bei km 32 Rolf war plötzlich weg, er war austreten. Als wir das merkten hatte jeder die gleiche Idee. Also Pinkelpause 200m weiter Verpflegung. Danach war die Gruppe ein wenig gesprengt Roland hatte sehr große Problem wieder an unsere Gruppe zu kommen es dauerte fast 1,5km bis wir alle wieder zusammen waren. Das Tempo war aber wahrscheinlich zu schnell für Roland die letzten km waren sehr unterschiedlich zwischen 5:30 und 6:30 min/km. Bei Kilometer 36 wurde Roland deutlich langsamer und Rolf und ich blieben erst einmal bei ihm. Dann sah ich Ute, die Frau von Rolf mit meiner Tochter also dachte ich meine Frau ist auch nicht weit - ein Kohlehydrategel - wäre nicht schlecht. Im Prinzip ging es mir noch sehr gut, aber die Kilometer merkte man langsam. Roland hatte aber Problem und zwar heftig. Wir redeten auf ihn ein, gleich kommt die Verpflegung mit der Jubelwelle, da gibt es Cola und Banane. Wir ließen uns viel Zeit bei der Verpflegung und überredeten Nobert und Eike alleine weiter zu Laufen. Nach 200 weiteren Meter schickte Roland uns weiter, er wollte seine Ruhe und sein eigenes Tempo. "Geht endlich ihr könnt noch unter 4:30 bleiben". Also liefen wir mit einem komischen Gefühl los nach noch nicht einmal 1 km hatten wir die anderen ein und auch direkt überholt Norbert hielt dann mit und wir kamen wieder richtig ins Laufen das Tempo war so bei 5:30 und es lief immer noch sehr gut. Bei Marathon klagte dann Rolf es geht nicht mehr. Die Zeit war mit 3:44 besser als die bei unseren einzig gelaufenen. Ich munterte ihn auf "Bis zum Parkplatz kommst auf jeden Fall" Nobert half mir ihn zu überreden und es gelang uns der Parkplatz zu erreichen. Die Steigung davor verlangte uns alles ab 60% hatte die bestimmt und bei mir fing es nun auch an. Die Aduktoren in der Leiste schrien nach Hilfe, aber ich hörte nicht hin. Fast ein Krampf also bloß nicht anhalten und keine hektische Bewegung. Aber wir kamen Oben an und ich sagte noch zu den anderen, "Wir müssen links und nicht rechts" - rechts geht es nämlich zu uns nach Hause und da kommt noch die Pfalzgrafenstrasse und das ist eine lange Steigung -.
Wir liefen also links und überquerten die Strasse und die letzten 2,5 km begannen. Bei mir kam jetzt auch alle 300 m das Krampfgefühl auf. Bloß nicht stehen bleiben Rolf ließ jetzt auch langsam abreißen Nobert war immer noch bei mir und wir liefen auf den letzten Kilometer zu "Man hier war doch noch nie eine Steigung" aber jetzt war da ein Berg. Nur nicht Lange nachdenken es ist ja nicht mehr weit und dann sah ich die Kinder, meine 3 und Roland seine 3 die liefen dann die letzten 200 m mit uns, ich gab Nobert noch die Hand und wir kamen mit 4:29:30 unter 4:30 rein
Eine Superzeit mit der ich nie gerechnet hatte und eine Minute später kam schon Rolf mit 4:30:49 überglücklich ins Ziel. Er blieb stehen und bekam sofort einen Krampf. Zuerst ging ich dann zu meiner Frau und zu Petra die Frau von Roland und sagte ihr das Roland noch etwas brauchen wird. Sie war ein wenig geschockt, ich sagte ich hole schon mal ein Bier (alkoholfreies Bier) Erdinger Weißbier. aber ich war noch nicht weit gekommen da kam er auch nach 4:43 ins Ziel, besser als erwartet. Wir nahmen die Kinder mit in die Kaue und holten unsere Sachen.
Nach dem Duschen sah ich dann das Eike ins Ziel, er brauchte leider über 5 Stunden aber ich glaube er war trotzdem glücklich das Ziel zu erreichen. Roland erzählte er hätte ihn bei km 42 überholt und da ging es ihm sehr schlecht.
Roland erzählte dann von seinen Erlebnissen am Verpflegungsstand bei km 43, er kam zu den freundlichen Leute die immer vorher fragten was man wolle, Roland sagte später er fühlte sich wie das Krummelmonster aus der Sesamstrasse und rief laut "ALLES". Im Nachhinein tat ihm das sehr Leid. Nachdem er sich quer durch die Theke getrunken hatte ging es ihm besser und er konnte locker weiter laufen. Bei unserer Nachbetrachtung war wahrscheinlich sein Problem das er zu dick angezogen war und zu wenig getrunken hatte. Doch das Problem mit der Erfahrung.
Nachdem wir also Eike seinen verdienten Applaus gaben gingen wir zum Auto. Dort tranken wir erst einmal das Weizen "Genial Lecker" zwei andere Läufer schauten sehr neidisch zu, also gab ich ihnen auch eine Flasche. Ich war halt gut drauf. Aber wir mußten uns ja immer noch beeilen, wir mußten ja zum Martinsumzug unserer Kinder. Das war halt die Voraussetzung von unseren Frauen das wir Laufen durften. Wir gingen noch einmal in die Zeche und versuchten unsere Urkunden zu bekommen. Jürgen B von Adler sagte uns wo wir sie finden. Zufällig war dann auch noch Siegerehrung und wir schauten uns die ersten 3 soweit noch der M30-M45 an. Bei den Zeiten schluckten wir nur und je älter desto besser, ein Wahnsinn unter 4h, absoluter Wahnsinn. Aber egal wir hatten unseren persönlichen Erfolg, das reicht.
Beim Martinszug gab es dann auch für uns Läufer eine Brezel, das erste an diesem Tag nach Cola und Banane. Den Umzug schafften wir dann auch noch mit Bravur - 2km zur Schule - 2 km Umzug und 2 km zurück.
Als wir zu Hause ankamen hatte ich dann richtig Hunger und Britta holte für mich noch einen Grilltteller.
Um 9:00 Uhr schlief ich dann auf dem Sessel ein. Es war ein schöner Tag und es hat Spaß gemacht.
Von hier aus noch einmal schöne Grüße an Nobert und Eike die so viele Kilometer mit uns gelaufen sind und mit denen wir viel gelacht haben. Vielleicht sieh man sich im nächste Jahr ja wieder. Da ich so ein bisschen der Initiator für diesen Lauf war und Roland wirklich hart gekämpft hat werde ich nächstes Jahr mit ihm zum Triathlon gehen Mitteldistanz 2/80/20 in Bocholt das ist sein nächstes Ziel.
Aber das ist Zukunftsmusik. Im Februar ziehe ich erst einmal um und das ist wichtiger, zwar nur 500m aber wir müssen noch viel renovieren im neuen Haus, so das, dass Training leiden wird. Das wird einige Teilnehmer des Virtuellen TransEuropaLauf freuen.
Vielen Dank auch die Frauen und an die Kinder die uns die Zeit ermöglicht haben zu trainieren.
Eine weitere Sache freut mich auch immer wieder, die Strecke des Herbstwaldlaufes. Es ist unsere Trainingstrecke und wir dürfen sie immer wieder nutzen.
Also bis nächstes Jahr in Bottrop. Wir sehen uns !!!!
© Frank Wehran, 19. November 2004
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