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Cosi, Bebine und Sterena in den Fuldatiefen

207km Etappenlauf im Januar

http://www.steppenhahn.de/ll/ftl01.html 12.2001

Schnee von gestern

"Der Januar ist der niederschlagsärmste Monat des Jahres"

Das konnten wir ja schliesslich nicht wissen, dass die ihren Niederschlag hier konservieren. Im Sommer war ich schonmal an der Fulda gelaufen und "Während Sonne und Höhenmeter sein Gehirn zur Rosine trockneten verwandelte er seinen kontinuierlichen Tiefpunkt zur Vision des Fulda-Tiefenlaufs." und, um das mit der Hitze und dem Niederschlagsmangel noch mehr zu veranschaulichen, ein paar Bilder aus dem Bericht vom sommerlichen Fuldahöhenlauf:


Sonnenbrille

WASSER!!!

WASSER!!!

Aber wir haben uns vom Schnee nicht abhalten lassen, und mein sommerlicher Wunschtraum von der flachen Fulda-Variante wurde Wirklichkeit: Am Freitag morgen (18.01.2002) stehen wir an der Wasserkuppe, um die erste 52km-Etappe bis Hartershausen in Angriff zu nehmen.

Start an der Wasserkuppe Wir? Von links nach rechts:

  • Conny: "Also eigentlich waren die Tage bestimt durch Frühstück und laufen.". Meine Idolin jedenfalls, sehr ökonomischer Laufstil. Aber manchmal war sie auch nicht so in Form, und wollte nur noch ankommen. Dann lief sie einfach schneller...
  • Sabine: Also, bis ich Sabine kannte, hab ich immer gedacht, ich könnte nicht stillsitzen. Also sowas von Ameisen im Hintern..
  • Stephan: Das bin ich und ich kann sagen, dass keiner nach 22:00Uhr mit mir in die Disco wollte :-((
  • Verena: Alpenverein, Sektion Oberland
  • Bernd: Bernd wollte Sabine und Conny müde laufen: "Ich kann jede Geschwindigkeit laufen. Ich bin Spezialist für langsam, da liegt mein Trainingsschwerpunkt. Ich schaffe das, ich habe schon Breschnew beraten."

Alles klar? Ja, aber warum so wenig zu Verena? Na, weil ich ihr ein übergangsbringendes Foto widme: Verena im Bus ;-) Da liegt sie nämlich im Wohnmobil! Bei der Ruhr-Tour fuhren wir abwechselnd Polo (UMBO - Unser Ultra-Mobil), in der Eifel waren wir auf Corsa umgestiegen, und jetzt: Ganz wie der Achim Heukemes werden wir von einem Wohnmobil begleitet. Glücklicherweise fährt das aber nicht von selbst, und deshalb sitzt der Sigi hinterm Steuer und lenkt das Wohnmobil von DaWoSigiSteht nach DaWoSigiSteht, um uns in DaWoSigiSteht dann mit Getränken, Nahrung (einmal gabs sogar Nudeln, aber ein Klumpen derer blieb mir aus unergründlichen Gründen im falschen Hals stecken - nur ganz kurz, ehrlich - und so benudelte ich Connys Jacke und das Wohnmobil - Keiner redete fortan vom Nudelessen!) und auf Wunsch auch mit einem Einkuschelplätzchen im Bus versorgte, siehe Bild. Oh verdammt, schrieb ich Bus? Hmm, dann gibts an dieser Stelle die Zwischenbemerkung zur Buswerdung des Wohnmobils:

  • Fr.:...Bus...
    Das ist kein Bus, das ist ein Wohnmobil (Sigi, 100mal)
  • Sa.:...Bus...
    Das ist kein Bus, das ist ein Wohnmobil (Sigi, 150mal)
  • So.:...Wohnmobil...
    Das ist kein Wohnmobil, das ist ein Bus (Sigi, 1mal)
  • Mo.:...

Wo war ich stehengeblieben? Zwischenbemerkung Wohnmobil? Na dann, es gibt noch ein unheimlich schönes Foto von der "Spitzengruppe" der Tour, aufgenommen in eben diesem Wohnmobil, und dazu ein Zwischengedicht:


zensiert :-(

Bernd im Bus ;-) Stephan im Bus ;-) Ob wir auch gelaufen sind? Oh ja, ich kann mich genau erinnern, gleich am ersten Tag, da zog ich meine niegel-nagel-neuen Schuhe an und holte mir Knie- und Fussbeschwerden. Bei km42 musste ich dann das Wohnmobil aufsuchen, Bernd zeigte, was unter Läufersolidarität zu verstehen ist, und folgte mir. (Verena und Sigi waren ja auch schon 22km alleine zusammen im Bus, da kann man ja schon mal nach dem rechten sehen.) Und ausserdem sollten die beiden Frauen sich ja auch mal austoben dürfen. Von km 52 (Hartershausen) brachte Sigi uns jedenfalls wieder alle zusammen in die Jugendherberge Fulda. Dort beginnt dann das uns bald so vertraute abendliche Ritual: Sachen ausbreiten, heiss duschen, warm anziehen und ab ins nächste Restaurante. Wozu es übrigens auch eine Randbemerkung gibt:

  • Beim Verlassen der Kneipe, gerade als Stephan aufsteht, bemerkt die blonde, braunäugige Bedienung: Ach, ein Verletzter!

Start Neuer Tag, neues Glück - aber dabei sehe zumindest ich hier aus, wie von Sigi ausgesetzt. Aber das stimmt natürlich nur ein bisschen: Egal, wie gequält man/frau die paar Meter zum Frühstücksbüffet morgens hinter sich gebracht hatte - irgendwann waren die Sachen im Wohnmobil, der Startplatz erreicht, die Tür ging auf und es hiess wieder für 8 bis 16km Abschied von SIgi zu nehmen, auf nach DaWoSigiWiederSteht.

Nur 2mal konnte ich diesen Trennungsschmerz heute ertragen, in der 3. Teiletappe kam zu den körperlichen Gebrechen ein mentales Loch dazu, und schon fand ich mich im Wohnmobil ;-)) Verena gesellte sich auch zu Sigi und mir, während Bernd nochmal 12km lang versuchte, Conny und Sabine müde zu laufen. Und die letzte Teiletappe durften die beiden wieder toben, diesmal sogar mit Hügelchen!

Ein Heim fanden wir diesmal im malerischen Rothenburg, einen ganzen Flur nannten wir in der JH unser eigen :-)) Nur das Restaurant, in dem mir noch im Sommer das Essen so gut geschmeckt hatte, also da wars gar nicht so lecker (Haben sie auch Maggie?). Muss daran gelegen haben, dass wir im Sommer draussen gesessen hatten.


Sonntags lieben wir Empfänge - und deshalb gabs gleich 2 davon: Wahrend die Altmorschener uns in einer ehemaligen Klosteranlage liebevoll mit Tee und Anerkennung versorgten, schickten die Melsunger und Empfangsläufer entgegen, die uns die letzten 5km bis Melsungen begleiteten. Hier genossen wir Tee-und-was-ihr-wollt im Gasthaus Ellenberger, und weil so schön, verbrachten wir auch gleich den Abend da.


Früher haben wir ja gar nicht so trainiert. Wir sind die 100km einfach gelaufen.
- Gudrun Ellenberger,100km Läuferin aus Melsungen

Gudrun mit Teller und Horst

Ja, Gasthaus Ellenberger und früher. Mittlerweile hat ihr Sohn das Gasthaus übernommen, aber mittlerweile haben sich die Zeiten ja sowieso geändert. Will ich die 100km heute einfach laufen, dann muss ich zum Lappland-Ultra oder nach Biel, Hamm und Unna (um nur 2 zu nennen) gibt es nicht mehr :-((

Wir hatten jedenfalls die Ehre, mit einer 100km-Läuferin der 70er Jahre den Abend zu verbringen. Zu hören, wie das mit dem Laufen damals war - insbesondere für Frauen (10km? Nimm dir Gummistiefel mit und zieh dich warm an!). Und das es in Hamm schonmal kalte Gemüsebrühe gab (Da bin ich nur einmal gelaufen (und als einzige aus dem Melsunger Team die ganzen 100)!) und in Biel auch Verpflegungsstände, bei denen man (frau!) für die Verpflegung bezahlen musste (Ich habe nie wieder Schweizer Boden betreten!).

Die Zeiten sind hastig geworden und in Kienbaum werden die LäuferInnen um 18:00 Uhr aus dem Rennen genommen - weil es wird dunkel und sie könnten stolpern...


Stephan auf Eis Stephan mit Medaille
Auch schöne Abende gehen zuende und alldieweil keiner mehr in der JH mit mir Kickern wollte...

Mehr schlecht als recht bin ich jedenfalls am Montag aus dem Bett gekrochen, aber trotz Kopfweh mit dem Vorsatz, die ganzen 51km zu machen
Und das ist mir auch gelungen! Zugegeben, nicht immer so ganz schnell, aber auf den ersten beiden Teiletappen konnte ich Bernd immerhin noch ein "Ich hab sie müde gelaufen" zurufen - Später dann waren sie vor Langeweile schon müde ;-)
Aber stolz steh ich mit meiner Medaille am Weserstein: Geschafft!!!!
Nein, nicht wirklich, weil Verena und ich sind noch am gleichen Abend nach Bochum, d.h. Fahrkartenautomaten und Treppen bewältigen ;-))


Hier gibt es jetzt noch ein paar unsortierte Randbemerkungen und abschliessend einen Blick auf die Streckenplanung. Sabine schreibt z.Z. noch an ihrem Fortsetzungsroman, während Verena ihre Sicht in einem Blitzbericht bereits am ersten Tag danach präsentiert.


Unsortierte Randbemerkungen

  1. Verena schläft mit Sonntag-Bär und Wertsachen-Plastiktüten
  2. Bernd hält sich mit Kürbiskernen fit für die Nacht. Sabine: Ich habe durchgeschlafen und nichts von deinen Aktivitäten bemerkt.
  3. Wieso war die letzte Tour eigentlich besser vermessen? - Da hat nur niemand Tobias Angaben angezweifelt!
  4. Sabine sucht ihre Uhr. Bernd: Du kannst auch meine haben. Sabine: Dann weiss ich aber nicht, wie die funktioniert! Bernd, mit tröstlicher Stimme: Ach, ich auch nicht...
  5. Sigi fährt als Sicherungsfahrzeug hinter den 5 LäuferInnen auf der Strasse: Sabine läuft locker mit Sprungfedern, Conny sehr ökonomisch, Bernd stampft sich da durch; nur bei Verena und Stephan kann man erkennen, dass sie an ihrer Grenze sind.
  6. Verena: Die wollten meine Kekse unbedingt nochmal haben. Stephan: Die sehen aus wie Hundehaufen auf dem Bürgersteig!
  7. Bernds (besser Fraukes) Nusskuchen - nach uraltem überliefertem Geheimrezept.
  8. Früher haben wir ja gar nicht so trainiert. Wir sind die 100km einfach gelaufen. (Gudrun Ellenberger)
  9. Etappenläufe im Januar - Niederschlagsärmster (Tobias) und Jugenherbergszimmmerreichster (Bebine) Monat.
  10. Sigi telefoniert mit Conny: Wo bleibt ihr? C.: Es dauert noch ein wenig, wir haben noch die Altstadt besichtigt und Kaffe getrunken. Sigi wird blass, legt auf und: Die ist zuviel mit Bernd zusammen, die redet schon wie der!
    Sigi zum Bernd: Hast du das alles vorgesagt, oder hat sie das alles von alleine gesagt? - Nein, das hat sie schon alleine gesagt, ich hab ihr nur das Schild hingehalten zum Ablesen...
  11. Kristallkugel im Gartentor, jenseits jedes Wassers, aber kurz vorm Ziel am Weserstein, der Fulda und Werra sich küssen lässt:
    - Sabine: Da ist eine Zauberkugel!
    - Stephan: Nein, das ist der Weserstein!
    - Verena: Dann hat aber einer die beiden Flüsse umgeleitet!
    - Stephan: Das ist mir doch egal!
  12. Sabine+Conny: Stephan, wir haben beschlossen, dass du heute Etappensieger wirst!
    ...LaufLaufLauf...LaufLaufLauf...LaufLaufLauf...
    Sabine: Stephan, jetzt lass dich doch mal nicht so hängen!
    Conny: Du, ich glaub der lässt sich nicht hängen...

Diverse Visionen:

  • Fr: die Vision vom knusprig gebratenen Eichhörnchen
  • Sa: die Vision vom hinter der Ecke stehend auf Läufer lauernden Deutsch-Drahthaar-Jagdhund
  • So: die Eselsvision am warmen Mittelmeer zu laufen
  • Mo: die Vision vom Überholt werden durch einen auf einer Fuldaeisscholle treibenden Raaben


Abschliessend noch ein Blick auf die vorhergehende Streckenplanung:
Insgesamt sind es nach der Fahrradkarte 207,5km. Die Aufteilung in der Tabelle ergibt Tagestouren von ca. 52km, die Anfahrt zur Jugendherberge ist max. 17km:

  • Etappe 1: bis Hartershausen / Ullershausen, 52km, ca. 12km Rückfahrt zur Jugendherberge Fulda
  • Etappe 2: 12km Anfahrt, dann bis Bebra, 52km, ca. 7km Vorfahrt zur Jugendherberge Rotenburg
  • Etappe 3: 7km Anfahrt, dann bis Büchenwerra, 52km, 16km Rückfahrt zur Jugendherberge Melsungen
  • Etappe 4: 16km Anfahrt, 51km und dann individuelle, verdammt lange Rückfahrt ;-))

 

FreitagWasserkuppe/ Fuldaquelle00Der Start, Übernachtung in Gersfeld
--Gersfeld (DJH)----ca. 4km vom Start
--Ebersburg/Schmalnau1717--
--Ebersburg/Ried1919--
--Fulda/Johannesberg3636--
--Fulda (DJH)----ca. bei km 40??
--Fulda/Kämmerzell4747--
--Hemmen50,550,5--
--Hartershausen5252Tagesziel, Ü in Fulda (12km zurück)
 
SamstagHartershausen520Start Tag 2, 12km Anfahrt
--Niederaula/Solms7320,5--
--Bad Hersfeld (Therme)----ca. km 37,5
--Ludwigsau/Friedlos9442--
--Blankenheim9846--
--Bebra/Breitenbach10452Tagesziel, Ü in Rotenburg, 7km Anfahrt
 
SonntagBebra/Breitenbach1040Start, 7km Anfahrt
--Rotenburg (DJH)----ca. Tages-km 7
--Alheim/Baumbach11713--
--Malsfeld13632--
--Melsungen (DJH)----ca. Tages-km 36
--Körle/ Lobenhausen148,544--
--Büchenwerra15752Tagesziel, Ü in Melsungen, 16km Anfahrt
 
MontagBüchenwerra1570Start, 16km Anfahrt
--Guxhagen1603--
--Kassel (DJH)------
--Kassel/Wolfsanger18327hinter Kassel
--Hann.Münden20751Die WESER

Alle am Weserstein

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25976 Zugriffe seit dem 14.12.2001, © Stephan Isringhausen

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