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Wo bitte gehts nach Hohne die zweite...

Deutschlandlauf Part I

http://www.steppenhahn.de/ll/herbst2002.html 10.2002

DEK-Route 1999

So standen wir 1999 da, Start zu unserer ersten grossen Radtour (Dortmund Ems Kanal Route). Mittlerweile sind die beiden etwas älter und können selbst das Gepäck aufs Rad nehmen. Und ausserdem sind sie noch so nett, dass sie meine Sachen auch noch transportieren :-)

Da hab ich mir dann gedacht, dass ich ja gar keinen Gepäckträger - und damit auch kein Fahrrad - brauche. Im letzten Jahr hatte ich den Teutolauf des TV Hohne mit einem "kleinen" Laufurlaub verbunden (Wo bitte gehts zum Teutolauf?, 142km/4Tagen). Diesmal muss ich mich nicht mit Ballast belasten, da kann es vielleicht ja mal ein bisschen mehr werden. Flensburg - Osnabrück klingt so gut, dass hat sich Ruck-Zuck bei mir im Kopf festgesetzt.
Beim Ausarbeiten der Strecke war ich aber doch erstaunt, wieviele km da so zusammen kommen, und ich kann nur hoffen, dass ich abseits der Fahrradwege viele Abkürzungen finde - sonst lande ich früher oder später auf dem Gepäckträger...



Flensburg-Bremen/Osnabrück-Versmold
1 Woche laufen mit Fahrradbegleitung
(und 2 Tagen Pause)

  • 12.10.2002: Bahn-Anreise nach Flensburg (8:30h)

    Sie sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt - und weil es ja gar nicht so selbstverständlich ist, dass die Fahrt mit Wochenendticket und 2 Fahrrädern auch problemlos über die Bühne geht ;-)

  • 13.10.2002: Flensburg-Rendsburg 72km (8:45h)

    Eigentlich wollte ich ja über den Ochsenweg laufen, einem Fernradweg von Flensburg nach Wedel (bei Hamburg). Aber das wären 84km gewesen, und da hab ich den Fahrradweg an der B76 bzw. B77 dann doch vorgezogen. Lediglich bei der Umgehung Schleswigs hab ich mich auf den Ochsenweg begeben - und mich prompt verlaufen (Das lag aber eindeutig an mir!)

    So waren es nur 72km, für den ersten Tag immer noch mehr als genug. Die Versorgung vom Fahrrad aus hat (wie auch in den folgenden Tagen) total prima geklappt, mal sind die beiden neben mir her gefahren, mal ein paar km vorraus - ich hatte immer das, was ich brauchte (Mal abgesehen davon, dass unser mitgeführtes Wasser natürlich (Ostwind-bedingt) etwas sehr kalt war).

    Wie gesagt, es war eigentlich ein bisschen zu kalt zum Laufen, insbesondere auf den letzten Kilometern, da wo die Beine sowieso nicht mehr so recht locker arbeiten. Und hart war es, alldieweil der Radweg oft gepflastert war - geschwollene Füsse und Sprunggelenke, wie beim 48er in Köln waren die Folge...

  • 14.10.2002: Rendsburg-Itzehoe 54km (6:55h)

    Von Rendsburg aus ging es weiter an der B77 lang, 54km bis Itzehoe. Nur mein linker Fuss, der wollte nicht mehr abrollen, der platschte immer nur noch auf den Weg. Das führt zwangsweise zu Ausgleichsbewegungen, die dann...

  • 15.10.2002: Itzehoe-Bremervoerde 73km (10:15h)

    ...die nächste Etappe noch etwas schmerzhafter werden liess, jetzt aber eher im rechten Bein. (Immer um Abwechslung bemüht!) Dazu kam auf dieser Etappe noch die Fähre nach 24 Kilometern - 30 Minuten durchkühlen lassen machts ja bekanntlich auch nicht einfacher.

    Um 19:30Uhr waren wir an der Jugendherberge, aber es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte bei einem der vielen gemütlich erleuchteten Wohnzimmerfenster angeklopft, ob da nicht irgendwo ein Platz auf dem Sofa frei wäre.

    Die Dusche war kalt.

  • 16.10.2002: Bremervoerde-Bremen 64km (9:15h)

    Jeden Tag war mir bisher klar gewesen, dass ich die jeweilige Etappe nicht schaffen könnte - und jeden Tag gab es auch reichlich Bushaltestellen. Aber ich bin an allen vorbeigelaufen! Und heute war ich noch besser: 8km vor Bremen kam Uli Schulte an die Strecke, bot mir einen Sitzplatz in seinem gemütlichen Auto an. Ich habe dankend abgelehnt (Ich bin ein Held!!).

    Aber wenn Uli mich dann nicht laufend bis zur JH Bremen begleitet hätte, ich glaube dann wäre ich an Bremen gescheitert. Beintechnisch war mir eh nur noch zum Heulen und dann in die grosse, fremde Stadt mit dem vielen Verkehr...

    Unbezahlbar: Der Uli ist auch noch losgelaufen, und hat uns vom Chinesen ein Abendbrot besorgt :-))))

  • 17./18..10.2002: Bremen-Osnabrück, Osnabrück (Pause)

    Jorret hatte sich auf den letzten Kilometern gestern noch einen Platten eingefangen. Den haben wir in Ruhe repariert und die Fahrräder danach zur Bahn geschoben. Meine Schienbeine fühlten sich an, als wären sie in ein Fangeisen geraten, Nachts war ich mehrfach von den Schmerzen wachgeworden - und wir wollen ja nix übertreiben!

    Die Kinder waren auch ganz froh drum, insbesondere Jorret, der auf seinem Mountain-Bike den meisten Teil der Strecke wegen des Schneckentempos im Stehen zurückgelegt hatte.

    Donnerstag und Freitag haben wir also in der JH Osnabrück verbracht, ein wenig Tischtennis gespielt, ein kleiner Stadtbummel, ein gutes Buch - so nett kann Urlaub sein!

  • 19.10.2002: Osnabrück-Hohne-Versmold 48km (8:00h)

    Endlich wieder Laufen! Und dann auch noch Richtung Teutoburger Wald. Da geht einem richtig das Herz auf, nach diesen Tagen endloser Einöde im platten Norddeutschland. Und die Tachos der beiden zeigten sogar wieder 10km/h :-)

    20km später bin ich in Hohne, Startplatz des mittlerweile berühmten Teutolaufs. Ich bin 2 Stunden zu früh, also gibt es erstmal Umziehen, Startunterlagen holen, Kaffe, Kuchen, Pommes, Bratwurst. So sitz ich da und warte auf den Start.

    Und dann passierte das, was ich mir bis heute nicht richtig erklären kann: So ein bisschen wie bei der Begegnung mit dem "Mann mit dem Hammer" kam es aus heiterem Himmel über mich: Ich fühlte mich unglaublich Fremd in der Halle und wollte nur noch da raus. Ich wusste gar nicht richtig, wie mir geschah, konnte aber auch nichts dagegen aufbringen: Noch ehe ich mich versah, waren die Kinder wieder auf dem Fahrrad und wir unterwegs nach Versmold.

    Jetzt, wo im Internet schon wieder die ersten Berichte über den Lauf auftauchen, da find ichs total schade, ihn verpasst zu haben, aber in dem Moment... - Vielleicht zuviele einsame km auf einsamen Strassen und dann die vielen Läufer in der Halle, die schon 1,5h vorm Lauf ihre Oberschenkel warm klopften. Egal, is passiert. Nur schade drum :-(

    Nach 10km hatte Jorret noch einen Platten, aber das Reparieren in der Hocke (im Wind) ging erstaunlich gut von der Hand und 3:15h später hatte ich fürs erste alle Fahrradwege hinter mir.

  • Der Schlußabsatz:

    Also als allererstes: Die Betreuung durch die Kinder war fantastisch! Wie oben schon erwähnt, ich hatte immer das was ich wollte, und damit nicht nur Verpflegung, sondern auch Unterhaltung und Beistand. Und auch "Leistungstechnisch" haben die beiden da echt was zuwege gebracht: Einen (noch dazu langsamen) Läufer über den ganzen Tag zu begleiten - und das auch noch bei Ostwind, das ist keine leichte Aufgabe, weder physisch noch mental.

    Die Etappenplanung nach dieser "Schnapsidee (Ich will von Flensburg nach Hohne. Punkt)" war sehr suboptimal, will sagen für meine Leistungsklasse einfach etwas zu lang. Beim nächsten Mal werde ich kürzere Etappen einstreuen und auch wirklich auf Fernradwegen laufen. Immer an der Strasse lang ist zwar kürzer, aber die Alternative ist abwechslungsreicher und soviel Zeit muss sein.

    Stolz bin ich auf die vielen hinter mir liegenden Bushaltestellen.

     


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23019 Zugriffe seit dem 05.10.2002, © Stephan Isringhausen

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